Der Autor des vorliegenden sich an ein breites Lesepublikum richtenden Buches, Hans-Werner Wahl, zählt zu auch international renommiertesten Gerontologen Deutschlands.
Während nicht nur in Deutschland die Bevölkerung immer älter wird, die Lebenserwartung des Einzelnen steigt, wird vor allem in der Sozialpolitik heftig darum gestritten, wie dieser Wandel zu gestalten ist. Die bisherigen Vorschläge, die allerdings vorgelegt wurden, bleiben bei der alten Linie, den Wohlstand der alten Menschen und Rentner auf Kosten der jüngeren Generationen zu sichern, weil diese mehr Wählerstimmen besitzen.
Doch diese Dimension des Alters interessiert den Gerontologen nur am Rande, wenn auch eine sozial abgesicherte Existenz im Alter mir als eine fast notwendige Bedingung dafür scheint, was Wahl dann sein ganzes Buch über nachweist.
Viele Forschungen haben ergeben, dass wir Menschen uns bis ins hohe Alter weiterentwickeln können und dass viele das auch schon erfolgreich tun. Wahl zitiert Langzeitstudien, die belegen, dass sich Menschen, die etwa kurz vor dem Ruhestand stehen, sich für das Älterwerden bestens gerüstet sehen können. Denn:
• Ältere fühlen sich meist deutlich jünger, als sie sind und leben dadurch länger
• Sie können sich erstaunlich gut anpassen und altersbedingte Einschränkungen bewältigen, sind deshalb zufrieden und fühlen sich wohl
• Trotz vieler Meldungen die wachsende Zahl von Demenzkranken: Ältere sind kognitiv und mental überraschend stabil
An vielen Beispielen wird deutlich: Man kann seinem Alter entspannt entgegensehen, wenn man bereit ist und lernt, es auch aktiv zu gestalten.
Hans-Werner Wahl, Die neue Psychologie des Alterns, Kösel 2017, ISBN 978-3-466-34637-0
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2017-06-21)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.