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Michal Viewegh - Engel des letzten Tages
Buchinformation
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Viewegh, Michal:
Engel des letzten Tages

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(Bücher frei Haus)

Dieses Buch ist ein ganz besonderes, schon allein aus dem Grund, weil es sowohl meiner Frau als auch mir ausgenommen gut gefallen hat und uns sehr berührt hat. Unser Buchgeschmack ist sonst sehr unterschiedlich. Michal Viewegh, der mich schon mit seinem letzten Roman "Der Fall untreue Klara" ausgesprochen überzeugt hat, erzählt in diesem Roman von Engeln. Figuren sind das ohne Flügel und wie die Engel der Mythologie versuchen auch sie Menschen zu helfen.

Bei allen ihren Einsätzen geht es um Menschen, die in Kürze sterben werden, dies aber nicht wissen, weil sie mitten im Leben stehen. Doch die Engel wissen um ihren nahen Tod, kennen die Stunde ihres Ablebens. Und weil es besser ist, aus dieser Welt zu scheiden, wenn man vorher noch eine kleine Freude, ein Glück verspürt hat, versuchen sie, den dem Tod nahen Menschen dabei zu helfen. Oft bedienen sie sich dabei anderer Menschen.

Die Engel treffen sich auf den Prager Brücken, um jeweils zu überlegen, wie sie helfen können. Da ist Ester, eine Frau, die gerade Witwe geworden ist und deren Schicksal über mehrere Kapitel verfolgt wird. Die Engel wollen erreichen, dass Ester dem Fahrlehrer Karel, der am nächsten Tag bei einem Unfall sterben wird, diesem seinen größten Lebenswunsch erfüllt, bevor er stirbt. Das gelingt auch und Karel stirbt mit einem seligen Lächeln auf den Lippen.

Die Engel kümmern sich auch um Karels Witwe und um die Mutter des Selbstmörders Zdenek, den sie nicht ausscheren und dem sie kurz vor seinem Suizid noch etwas Gutes widerfahren lassen.

Was mich an diesem Buch sehr bewegt hat, ist der gelungene literarische Versuch von Michal Viewegh, seine Leser auf kurzem Raum und mit knappen Geschichten davon zu überzeugen, wie Menschen trotz ihrer Endlichkeit und ihres oft frühen und tragischen Todes sich dennoch das Leben erleichtern können. Er sagt: "Wir dürfen nicht glauben, dass wir etwas verändern können. Kleine Freundlichkeiten - das ist unser Maximum."

Kleine Freundlichkeiten im Alltag, ein gutes Wort, eine knappe Geste, wir können alle öfter zu Engeln ohne Flügel werden als wir denken. Denn niemand weiß, ob heute sein letzter Tag ist oder nicht. Irgendein Mensch hat einmalgesagt: "Lebe jeden Tag so, als ob es dein letzter wäre".

Dazu ist dieses schöne Buch eine unausgesprochene Aufforderung.

Michal Viewegh, Engel des letzten Tages, DTV 2013, ISBN 978-3-423-14181-9

[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2013-06-05)

Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.


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