Ein wirklich außergewöhnliches Buch ist hier anzuzeigen, das der kleine Susanne Rieder Verlag für das deutsche Publikum zugänglich gemacht hat. Es ist gedacht für Kinder ab etwa acht Jahren und beschäftigt sich mit dem Thema Sterben und Tod, mit Begräbnis-und Trauerritualen, aber es erzählt auch immer wieder vom Leben, das jeweils einzigartige Lebern, das mit dem Tod zu Ende geht und das Leben, das die Zurückgebliebenen weiter leben müssen und auch können.
Das Besondere an den Texten von Bette Westera ist, dass sie in Gedichtform verfasst sind. Für den Übersetzer Rolf Erdorf, der sie aus dem Niederländischen übertragen hat, sicher eine große Herausforderung, die er aber mit Bravour gemeistert hat. Viele Facetten hat der Tod und zahlrieche davon werden mit Gedichten angesprochen. Der Tod wird in seiner Alltäglichkeit begreifbar.
Es sind Gedichte zu ganz verschiedenen Anlässen und Situationen, denen Kinder und Erwachsene begegnen können, Gedichte, die langsam erst wirken, mehrmals gelesen oder vorgelesen werden sollten.
Auch die Illustrationen von Sylvia Weve sind nicht sofort eingängig, auch sie wollen „gelesen“ und verstanden werden.
In den Niederlanden hatte dieses Buch einen großen Erfolg und wurde mit dem Preis des besten Kinder- und Jugendbuchs ausgezeichnet. Vielleicht hat es ja in Deutschland einen ähnlichen Erfolg. Dem kleinen Susanne Rieder Verlag wäre es zu wünschen.
Bette Westera, Sylvia Weve, Überall und Nirgends, Susanne Rieder Verlag 2016, ISBN 978-3-946100-09-6
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2016-12-08)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.