„Wie man mit dem Tod umgeht, ohne verrückt zu werden“, darüber schreiben die hauptberuflichen Satiriker Oliver Uschmann und seine Frau Sylvia Witt in diesem ehrlichen und authentischen Bericht, der wohl am Ende sehr viel umfangreicher geworden ist als geplant.
Sao wie viele tausend Menschen ihrer Generation in unserem Land waren auch die beiden innerhalb weniger Jahre mehrfach konfrontiert mit der Krankheit, dem Leiden und Sterben von nahen Verwandten beider Herkunftsfamilien.
Vom schon bang erwarteten Anruf, dass ein enger Angehöriger nicht mehr lange zu leben hat, über Krankheit, Sterben und Tod berichten diese ausführlichen Texte. Aber auch von verschiedenen Bestattungsformen und dem, was nach der Bestattung den Verwandten bevorsteht: Nachlassverwaltung, die sich oft über Monate hinzieht.
Uschmann und Witt beschrieben aber auch ihre Erfahrungen mit Krankenhäusern und ihren Mitarbeitern, verschiedenen Therapieformen und der Sterbebegleitung in Hospizen. Sehr authentisch erzählen sie, wie sie den Moment des Todes naher Verwandter erlebt haben, und wie sie damit umgegangen sind.
Das klare und ehrliche Buch soll all jenen Trost und Rat geben, die gerade geliebte Menschen oder Angehörige beim Sterben begleitet und mit dem Tod konfrontiert sind.
Sicher kann die Lektüre einzelner Teile des Buches genau dies leisten. Aber jemand, der sich mitten in dieser Auseinandersetzung befindet, wird schwerlich die Zeit haben, neben Beruf und Familie, ein fast fünfhundertseitige Buch zu lesen.
Nach einer solchen Zeit das Erlebte zu reflektieren und zu bearbeiten, dabei kann das Buch Betroffenen gut helfen.
Oliver Uschmann, Sylvia Witt, Bis zum Schluss, Pantheon 2015, ISBN 978-3-570-5261-2
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2015-03-19)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.