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Igor Tuveri - Das Spiel des Killers - 5 ist die perfekte Zahl
Buchinformation

"Das Leben ist schrecklich. Aber das Schöne ist: es hat auch einen Sinn für Humor." Der Comiczeichner Igort hat mit "Das Spiel des Killers" seine eigene, preisgekrönte Graphic Novel verfilmt. Es geht um einen alternden Mafia-Auftragskiller (Toni Servillo), der sich auf die Suche nach dem Mörder seines Sohnes macht. An seiner Seite: sein Freund Toto (Carlo Buccirosso), bei seinen Feinden besser bekannt als „Der Metzger”.

Vater rächt Sohn

Natürlich ist es kein Zufall, dass der beste Freund des Protagonisten Toto heißt, ist dieser Name doch jedem Neapolitaner bekannt und quasi gleichbedeutend für Humor. Die Anspielung an den mit mehr als 100 Filmen bekannt gewordenen Totò ist bestimmt beabsichtigt und nimmt somit gleich die Ernsthaftigkeit aus dieser dennoch sehr blutrünstigen Mafia-Saga, der es kaum an Humor fehlt. Dass es die meiste Zeit im Film-Neapel regnet und die Protagonisten dennoch gerne beim Kaffee zusammensitzen ist ebenso absurd wie der Name, den der alternde Auftragskiller Peppino Lo Cicero seiner Smith & Wesson gibt: "Semper & fidele" (dt.: "immer treu"). Peppino schenkte auch seinem Sohn eine besondere Waffe zum Geburtstag: einen Colt 35 cobra mit rotem Griff. Genau diese Waffe ist es dann auch, die den Killer verrät. Ein Filmplakat an der Wohnzimmerwand von Peppino gibt auch einen wertvollen Hinweis über die Handlung, die dem Zuseher noch bevorsteht: "Cinque dita di violenza" steht darauf, ein Hongkong-Film aus dem Jahre 1972, bei dem Chang-hwa Jeong Regie führte. Der Untertitel "5 ist die perfekte Zahl" wird dadurch gleich mit erklärt. Aber auch die Kapiteleinteilung des Films (etwa: lacrime neapolitane oder guapperia) verleihen dem Film epischen Charakter, der freilich nicht ganz ernst gemeint ist.

Gangster-Epos mit viel Atmo

Dass der Killer des Sohnes von Peppino eine Leningrad Cowboy Frisur und selbst nur ein armes Würstchen ist, das im Auftrag der Mafia handelte, stellt Peppino zu spät fest. Es trifft auch nicht ihn die Schuld, sondern ein Bandenkrieg. Ob da vielleicht der Comicheld aus Peppinos Kindheit, "L'uomo gatto" (der Katzenmensch) seine Finger im Spiel hatte? "Das Spiel des Killers - 5 ist die perfekte Zahl" ist eine düstere Hommage an das Verbrechen, das mit sehr viel Humor und Slapstick erzählt wird und sich seine Inspiration und Referenzen bei Giallos und alten Hongkong und Mafiafilmen holte. Aber natürlich auch an die Stadt, deren Mafia eigentlich Camorra heißt: Neapel. Gerade weil es die meiste Zeit regnet, entsteht eine dichte, düstere Atmosphäre wie man sie auch schon aus Road to Perdition (Sam Mendes, 2002) kannte. Ein gelungenes Werk, das sich durch atmosphärische Dichte und subtilen Humor auszeichnet. Sehenswert!

Igor Tuveri
Das Spiel des Killers - 5 ist die perfekte Zahl
Mit Toni Servillo, Valeria Golino, Carlo Buccirosso u.a.
2022, Belgien/Frankreich 2019, Thriller, ca. 103 min, FSK ab 16
Extras: Interview mit Igort "Von den Comics zur Animation", Making of, d Scene
Sprachen: Deutsch, Italienisch
Koch Media Home Entertainment

[*] Diese Rezension schrieb: Jürgen Weber (2022-08-19)

Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.


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