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Ulrich Tukur - Musik für schwache Stunden

”Tu dici non ho niente/Ti sembra niente il sole!/La vita/l’amore/Meraviglioso/il bene di una donna/che ama solo te/meraviglioso/La luce di un mattino/l’abbraccio di un amico/il viso di un bambino/meraviglioso/meraviglioso…”, singt Ulrich Tukur in “Meraviglioso”, einem Cover von Negramaro, auf der bereits vierten CD mit den Rhythmus Boys. Und tatsächlich treffen diese Zeilen wohl auf jeden einzelnen der drei angegrauten Herren zu: Das Meer, die Sonne, eine Frau, die nur dich liebt, das Licht am Morgen, die Umarmung eines Freundes, das Gesicht eines Kindes…ist das Leben nicht wunderbar, meraviglioso?

Matrosen, Frauen und…Schwierigkeiten!
Bereits 1995 gründete Ulrich Tukur mit Kalle Mews, Ulrich Mayer und Günter Märtens die Tanzkapelle „Ulrich Tukur & Die Rhythmus Boys“. Die Band interpretiert seit nunmehr mehr als 16 Jahren mit großer Leidenschaft für Entertainment und Gesang neben Eigenkompositionen vor allem Evergreens, so auch auf „Musik für schwache Stunden“, das von Sven Bünger und Rüdiger Ladwig produziert wurde und bei Trocadero/Indigo im Vertrieb ist. „Marinai, donne e guai“ ist ein weiterer italienischer Gassenhauer auf der vorliegenden CD, der von Matrosen, Frauen und Schwierigkeiten zu berichten weiß: alle Matrosen entern die Mädchen und Cabarets und das bedeutet, „marinai, donne e guai“… Die Eigenkomposition „Fun on the titanic“ geht daneben auch gar nicht unter, sondern schöpft aus dem vollen, wenn es da heißt: „This year 1912 will be quite spezial, for I rented cabins on a ship, which is new and chic and so titanic, leaving for a classy virgin trip!“

Fun on the titanic
2012 im April jährt sich der Untergang der Titanic zum 100. Mal und da stimmt man umso lieber mit den Refrain Tukurs mite in: “We`re having fun on the `titanic´, it`s after all the novelty which is exciting, for the future is all for us, don`t you agree?!” Außer dem hier zitierten sind übrigens alle Lieder Cover von Charles Trenet aus den 40ern, Peter Kreuder aus den 30ern, Harold M. Kirschstein, oder Friedrich Schröder aus den 30ern und 40ern. Mit Ausnahme der beiden italienischen Liedern und „Titanic“ stammen als alle Lieder aus den Jahren zwischen oder während des Krieges und zeigen, dass es sich auch in harten Zeiten leicht dazu swingen ließ. „Ich liebe die Eleganz, die Leichtigkeit, die Gekonntheit der Musik und den Witz der Texte von Liedern aus dieser Zeit. Die gesamte Unterhaltungsbranche hatte in den 20er und 30er Jahren ein enorm hohes Niveau.“, meint der Sänger, Entertainer und Schauspiel Ulrich Tukur über das Repertoire der Rhythmus Boys. Musik zu der sich das Tanzbein schwingen lässt, gerade in Zeiten, wo nicht nur die Titanic, sondern eine ganze Gesellschaftsordnung baden geht.

Bald auch im Tanzpalast in Ihrer Nähe
Musikalisch reicht das Repertoire ohnehin vom Mambo bis zum Foxtrott über Swing und Italopop und ob eigene Stücke, unbekannte ältere Titel oder schmissige Gassenhauer, Ulrich Tukur & Die Rhythmus Boys bringen mit frischen Tönen Schwung in alte Musik und lassen neue richtig gut alt tönen. „Melancholie mit Schmiss und Pep“ so lautet die Eigendefinition, und wer den allgemeinen Trend hin zu Zwanzigern und Dreißigern immer noch nicht bemerkt hat, der dürfte spätestens durch die Rhythmus Boys darauf gebracht werden. Gemeinsam mit ihrem viel beschäftigten Sänger und Schauspieler Ulrich Tukur sind sie übrigens seit November in deutschen Landen unterwegs und kommen demnächst auch in Ihren Tanzpalast. Genauere Daten lassen sich übrigens – und das seit neuestem erst - von der gleichnamigen bandeigenen Homepage runterladen. „E’ vero/credetemi è accaduto/di notte su di un ponte/guardando l’acqua scura/con la dannata voglia/di fare un tuffo giù uh…”, ob es ein Engel wird, der da landet - wie es in “meraviglioso” so schön heißt – hängt dann nur mehr von der eigenen Interpretation ab.

Ulrich Tukur & Die Rhythmus Boys
Musik für schwache Stunden
CD im Digipack mit 24 S. Booklet

[*] Diese Rezension schrieb: Jürgen Weber (2011-12-28)

Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.


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