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Michael Tucker - So it goes
Buchinformation
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Tucker, Michael:
So it goes

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(Bücher frei Haus)

Der in Amerika sehr bekannte Schauspieler Michael Tucker, der zusammen mit seiner Frau Jill Eikenberry in der US-Serie L.A. LAW spielte und mehr als einmal dafür mit dem Emmy Award ausgezeichnet wurde, legt hier mit seinem ersten Roman ein autobiographisches Zeugnis vor, das den Leser von der ersten Seite auf eine geheimnisvolle Weise in seinen Bann zieht, der noch lange nach dem Ende der Lektüre anhält.

Protagonist des Romans „So it goes“, der im amerikanischen Original treffender „After Annie“ heißt, ist der in die Jahre gekommene Schauspieler Herbie Aaron. Zu Beginn des Buches sitzt er abends in einer New Yorker Bar und trinkt Wodka, findet aber keinen wirklichen Trost darin. Denn seine geliebte Frau Annie, ebenfalls Schauspielerin, mit der er seit fast vierzig Jahren schon eine wunderbare Beziehung hat, liegt in einem benachbarten Krankenhaus im Sterben.

Michael Tucker beschreibt Herbie als einen eher chaotischen und exzentrischen Menschen, der sehr stark um sich selbst kreist. Seine Frau Annie jedoch ist sozusagen sein Komplementär. Sie kann gut zuhören, ist hilfsbereit und neigt dazu, bei Konflikten schnell die Harmonie wieder herzustellen. Herbie und Annie haben sich auf diese Weise vier lange Jahrzehnte bestens ergänzt, und bei aller Unkonventionalität, mit der sie als Schauspieler ihre Ehe führten, kann keiner ohne den anderen auch nur einen Tag leben.

Untröstlich über das bevorstehende Ende an der Bar sitzend, bemerkt Herbie aber dennoch die junge Frau hinter dem Tresen und kommt ins Gespräch mit ihr. Olive, so heißt die Frau Mitte dreißig, möchte selbst Schauspielerin werden. Herbie findet sie sympathisch, ermutigt sie und stellt einen Kontakt zu seiner Frau Annie her, damit diese der jungen Frau etwas von ihrer eigenen ungebrochenen Passion für das Theater weitergeben kann.

Olive ist Annie sofort sympathisch und noch bevor sie bald danach stirbt, vermittelt sie Olive einen Agenten und verschafft ihr die weibliche Hauptrolle in Tschechows „Onkel Wanja“ in einem kleinen New Yorker Theater. Im Krankenhaus lernt Olive bei ihren Besuchen auch Candy kennen, die Tochter von Herb und Annie. Sie befindet sich gerade in einer veritablen Krise mit ihrem Lebenspartner Maurice und hatte ihr ganzes Leben das Gefühl, dass in der engen Beziehung zwischen ihren Eltern kein wirklicher Platz für sie sei. Sie verstehen sich sofort.

Als Annie stirbt, zieht sich Herb von allem zurück. Er versucht sein Glück beim Golfspielen, lernt viel von seiner Golflehrerin und coacht aus der Ferne Olive, die sich auf ihre Rolle vorbereitet. Besonders an dieser Stelle des Buches gibt Michael Tucker seinen Lesern tiefe und eindrucksvolle Einblicke in den Beruf eines Schauspielers.

Auf eine geheimnisvolle Weise geläutert und mit neuem Lebensmut findet Herb schlussendlich zurück zu seiner Tochter und auch zu Olive. Eine Entwicklung, die Annie vor ihrem Tod schon vorausgesehen hat.

„So it goes“ ist ein Roman über das Theater, die Liebe, vor allem aber auch über das Loslassen von Vertrautem und den Mut, immer wieder neu anzufangen. Gespickt mit jüdischem Humor bereitet das Buch dem Leser großes Vergnügen und schenkt ihm die Hoffnung, dass Michael Tucker es nicht bei diesem gelungenen Debüt belässt.

Michael Tucker, So it goes, Graf 2012, ISBN 978-3-86220-029-0

[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2013-04-25)

Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.


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