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Craig Teper - Vidal Sassoon
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Teper, Craig:
Vidal Sassoon

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(Bücher frei Haus)

Mit seinem „5 point Haarschnitt“ hatte der aus ärmlichen jüdischen Verhältnissen stammende Vidal Sassoon nichts anderes als eine kleine Revolution angezettelt. Sein „geometrischer Schnitt in Reinform“, der nach dem Schütteln sofort wieder in die richtige Form fiel, befreite das Körperbewusstsein der Frauen in den späten 50igern wohl ebenso, wie der Minirock. Wie es Prof: Caroline Cox (London) schuf der neue Schnitt aber auch sehr viel Freiraum und Zeitersparnis und hatte zudem auch eine wichtige gesellschaftspolitische Komponente: „Sah man eine Frau mit einem Sassoon-Haarschnitt und einem Kleid von Mary Quant auf einer Londoner Straße, wusste man nicht mehr, ob man es mit einer Baronin oder einer Verkäuferin zu tun hatte.“ Die klassenorientierte englische Gesellschaft habe sich dadurch gelockert, aber auch wie Frauen über sich selbst dachten. „Durch Kleidung und Frisur befreit, mussten Frauen nicht mehr einmal die Woche zum Frisör gehen und sich wickeln lassen. Sie konnten in den Laden von Sassoon gehen und sich eine Frisur schneiden lassen, die man nur ein oder zweimal die Woche waschen musste. Und man konnte endlich alles alleine zuhause machen und sah trotzdem fantastisch aus.“

Der Kampf gegen die Haarberge
Mary Quant, Erfinderin des Mini-Rock, kam 1957 erstmals in Sassoons Laden und er schnitt ihr prompt ins Ohr, sodass es sogar blutete. Ein Assistent des von ihm streng geführten Teams fragte ihn: „Kostet das extra?“ Dennoch entstand zwischen den beiden eine Freundschaft, die bis heute hält, schließlich waren die beiden mitverantwortlich für die größten kulturellen Veränderungen des 20. Jahrhunderts und teilten sich den Erfolg bereitwillig. Mary Quants Modegeschäft auf der berühmten Londoner King’s Road war damals das „Epizentrum der modernen Welt“ und Sassoon der passende Friseur zum extravaganten Modegeschmack Quants. Eigentlich wollte er immer Architekt werden und das sieht man auch seinen Frisuren an. Als Nancy „The World of Suzie Wong“ Kwan mit ihrem 1 Meter 20 langen Haarschopf sein Studio betrat, sah Sassoon seine Zeit gekommen. Er schnitt seine architektonischen Vorstellungen in Kwans Kopf, rief einen bekannten Fotografen an und bald erschienen die Fotos in allen Vogues der Welt. Vidal Sassoon O-Ton: „Darauf kam es an: eine Aussage zu machen.“

Schnipp Schnipp
Vidal Sassoon, der lange Zeit nur Cockney sprach und deswegen keine Arbeit fand, hatte in seinen jungen Jahren auch gegen den englischen Faschismus gekämpft, was ihm einige blaue Augen kostete. Seine Mutter hatte von seinem Beruf sogar geträumt, es sei wie eine Eingebung gewesen. Als sie mit ihm daraufhin zu einem Frisör ging um ihn dort in Lehre zu geben, war die Ausbildung aber so teuer, dass sie es sich nicht leisten konnte, denn ihr Mann war schon lange verschwunden und sie musste die beiden Kinder alleine durchbringen. Der junge Vidal, war so froh, dass er keine Frisörlehr machen musste, dass er aus lauter Dankbarkeit seiner Mutter die Tür des Frisörladens aufhielt. Da sagte der Frisör: „Moment mal, du hast Manieren. Vergessen sie die Gebühren.“ Und so wurde aus dem kleinen Vidal der große Vidal Sassoon, der berühmteste Frisör der Welt. Sein Name wurde zur Weltmarke, sein Stil war stark durch moderne Architektur und den Bauhaus-Stil inspiriert, wie er selbst sagt. Sassoon war auch der Neu-Erfinder des Bobs, der auch Mia Farrows legendären Haarschnitt im Polanski-Film „Rosemary’s Baby“ kreiert hatte.

Regie: Craig Teper.
Vidal Sassoon.
Zweitausendeins Edition Dokumentation 48.
Spr.: D/E. 90 Min. FSK 12. 5.1 DD. Zweitausendeins Edition. 2013. DVD.
USA 2010. Extras: Trailer

[*] Diese Rezension schrieb: Jürgen Weber (2013-05-21)

Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.


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