Schon viele Jahre engagiert sich der österreichische Mathematiker Rudolf Taschner für eine Entmythologisierung und eine Rehabilitierung der Mathematik als Schulfach und als für das ganze Leben von allen Menschen wichtiges Fach. In Wien leitet der zusammen mit seiner Frau Bianca das Projekt math.space, wo er Seminare und Vorlesungen für alle Bevölkerungsschichten anbietet.
Er hält das deshalb für so wichtig, weil die Mathematik bei viele Menschen nicht gut gelitten ist, was meistens mit schlechten eigenen Schulerfahrungen zusammenhängt. Das gipfelt sogar darin, dass in den Kultusbehörden die Abschaffung der Mathematik als Pflichtfach für das Abitur und die Matura erwogen wird.
Überzeugend und mit vielen Beispielen zeigt Rudolf Taschner in diesem Buch, dass nicht die Vermeidung von Mathematik in der Schule das Thema der Stunde ist, sondern ganz im Gegenteil ein von neu motivierten Lehrkräften angeleitetes umfassendes Lernen und Verstehen von Mathematik, das dem Anspruch dieser Wissenschaft auch gerecht wird. Er zeigt, dass dies durchaus mit Vergnügen und Freude verbunden sein kann, wenn Mathematik gut unterrichtet wird.
Ein als Essay verfasstes Buch, das sich insbesondere an Menschen richtet, die Mathematik unterrichten oder für diesen Unterricht an anderen Stelle Verantwortung tragen.
Rudolf Taschner, Vom 1x 1 zum Glück. Warum wir Mathematik für das Leben brauchen, Brandstätter 2017, ISBN 978-3-7106-0167-5
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2017-11-20)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.