Es schließt sich eine der raren Ins-Waschbecken-Pinkelszenen der Weltliteratur an. Gerade noch gelingt es Jonathan, sich mit einigen unverzichtbaren Besitztümern ins Freie zu retten, an der ihm widerlichen Concierge vorbei. Aber jetzt wird er ins Haus möglicherweise auf Jahre hinaus nicht mehr zurückkönnen, geht doch nicht, wenn eine Horrortaube ihm den Flur verwehrt. Seine Ersparnisse, reichen sie hin für ein Dreivierteljahr im Billighotel und den weiterhin dennoch anzustrebenden Kauf des geliebten Zimmerleins?
Für die Lebenseinstellung des über fünfzigjährigen Protagonisten habe ich ein gewisses Verständnis, nämlich, dass man sich separat hält von den Menschen, sie wollen einem nur immer Ärger machen, sich in ein Zimmerchen zurückzieht, wo man bescheiden und ereignislos lebt. Aber: Möchten wir derlei Kindergeschichten für Erwachsene wirklich lesen? Oder tat man es in den späten achtziger Jahren nur, weil nach der süffigen „Parfum“-Postmoderne man von dem Münchner Autor noch mal was anderes wollte, aber nichts mehr kam?
Zitat:
Wie eine Sphinx - so fand Jonathan (denn er hatte einmal in einem seiner Bücher über Sphinxe gelesen) -, wie eine Sphinx war der Wachmann. Er wirkte nicht durch eine Aktion, sondern durch die bloße körperliche Präsenz. Sie, und sie allein, stellte er dem potentiellen Räuber entgegen. „An mir mußt du vorbei“, sagt die Sphinx dem Grabschänder, „ich kann dich nicht hindern, aber vorbei an mir mußt du; und wenn du es wagst, dann wird die Rache der Götter und der Manen des Pharao über dich kommen!
Wie eine Sphinx - so fand Jonathan (denn er hatte einmal in einem seiner Bücher über Sphinxe gelesen) -, wie eine Sphinx war der Wachmann. Er wirkte nicht durch eine Aktion, sondern durch die bloße körperliche Präsenz. Sie, und sie allein, stellte er dem potentiellen Räuber entgegen. „An mir mußt du vorbei“, sagt die Sphinx dem Grabschänder, „ich kann dich nicht hindern, aber vorbei an mir mußt du; und wenn du es wagst, dann wird die Rache der Götter und der Manen des Pharao über dich kommen!
[*] Diese Rezension schrieb: Klaus Mattes (2014-12-19)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.