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Holzbaum Verlag Stadtbekannt.at - Unnützes Wien Wissen 4
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Stadtbekannt.at, Holzbaum Verlag:
Unnützes Wien Wissen 4

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(Bücher frei Haus)

Die Reihe über das vermeintlich unnütze aber umso unterhaltsamere Wissen über Wien geht schon in die vierte Runde. Dieses Mal sind es sogar sieben Kapitel zum Thema und natürlich darf 2017 – im Jahre 300 nach der Geburt der Kaiserin – auch die österreichische „Landesmutter“ Maria Theresia nicht fehlen.

“Numerisches“ und „Unterhaltsames“

Das erste Kapitel „Numerisches“ widmet sich allerlei Zahlenspielereien und Statistiken, so etwa der Feststellung, dass jeder 20. Quadratmter Wiens den Stadtgärten gehört. Bäume gibt es in Wien in jedem Fall weniger als Bewohner, nämlich nur 86.398 auf öffentlichen Straßen und 114.936 Park-Bäume. Wem diese Zahlen nützen sollen? Es gibt Leute die mit sowas einen 39“ Fernseher gewonnen haben, also bitte nicht meckern. Das würde uns nämlich genau zum nächsten Kapitel führen, dem „Unterhaltsames“ betitelten zweiten Kapitel. Hier geht es vor allem um Eigentümliches und Eigenartiges, denn gerade davon gibt es in Wien besonders viel. Etwa die Rossauer Kaserne: einst zu Zeiten des Kaisers gebaut und von ihm auch eingeweiht suchte dieser vergebens nach dem stillen Örtchen. Nur es gab halt leider keines, weil der Architekt vergessen hatte eines einzubauen. Dafür gehört die Rossauer Kaserne zu den größten militärischen Gebäuden Wiens. Die WCs wurden dann halt später eingebaut und nehmen immer noch wenig Platz ein im Verhältnis zu dem Monsterbau am Donaukanal. Aber so ist halt Wien: hier kreuzen sich sogar tote Philosophen. Wo genau? In der sog. Inneren Stadt kreuzen sich Fichte-, Schelling-, Kant- und Hegelgasse und keiner davon hat was mit Wien zu tun.

“Historisches“ und „Makabres“
Untrennbar mit Wien verbunden ist auch das Makabre, wie Kapitel 3 zeigt. Im Kapitel 4, „Historisches“, wird natürlich ebenfalls die Innere Stadt, der „Erste“ Bezirk besucht. Dort befindet sich auch eine Irisgasse, die zuvor „Hundsfottgässel“ geheißen habe. Wer Iris heißt und jetzt beleidigt spielt, sollte wissen, dass eigentlich beides nichts miteinander zu tun hat und das eine nicht aus dem andern folgt. Wer hingegen etwas auf dem Kerbholz hat, dem fehlte ein Stück seines Holzstockes, den man in Bordellen auch als bargeldloses Zahlungsmittel verwenden konnte. Wer hingegen über eine Linie stolperte, der zahlte mehr für seine Lebensmittel: Linienämter achteten korrekt auf die Eintreibung unterschiedlicher Verzehrsteuern, die in den Außenbezirken weniger hoch waren als in der Stadt und zum Beispiel Hernals, dem 17. Bezirk, den Ehrentitel „das größte Wirtshaus des Heiligen Römischen Reichs“ einbrachte – es war außerhalb der Linien und damit ein beliebter Treffpunkt. Kapitel 5 „Mobiles“ und Kapitel 6 „Verruchtes“ glänzen durch ihre Hommage an die Odeure der österreichischen Hauptstadt und Kapitel 7 räumt auf mit den verbreitetsten Vorurteilen gegenüber der Kaiserin. So soll Maria Theresia sich schon nach dem 10. Kind beschwert haben, dass „es mich schächt und deutlich altern lässt und das ganze Denken weniger aufnahmebereit macht.“ – sie bekam aber dennoch noch sechs weitere. Dass man sie in Schönbrunn durch ein mit Seilen befestigtes Kanapé nach oben zog hatte allerdings andere Ursachen. Alles nachzulesen in Teil 4 der Reihe Unnützes Wien Wissen des lustigen Holzbaum Verlages.

Ein kleiner Auszug aus dem Buch:

Auf den beiden Doppelsäulen, die das Hauptportal („Riesentor“) des Stephansdoms flankieren, sind zwei überdimensionale, aus Stein gemeißelte Geschlechtsorgane zu erkennen: links ein Penis, rechts eine Vagina.
Im Wien des 13. Jahrhunderts gab es immer wieder Fälle von Lepra. Im Volk wurde die Krankheit als „gerechte Strafe für Unzucht“ betrachtet, und man munkelte, die Kranken seien sexuell unersättlich. Beinahe ebenso unsinnig wie diese Begründungen erscheint die von Hildegard von Bingen erdachte Heilsalbe für Lepra – eine solche besteht nämlich aus der Leber von Einhörnern.
Der Wiener Zentralfriedhof bietet mit seinen gut zwei Quadratkilometern Natur vielen Tieren ein Zuhause. So auch zehn fleißigen Bienenvölkern, die dort seit 2013 Honig in Bio-Qualität produzieren. Der Ertrag: bis zu 80 kg jährlich!

Unnützes Wien Wissen 4
128 Seiten, Softcover
ISBN 978-3-902980-60-1
Stadtbekannt.at: Unnützes WienWissen 4
Holzbaum Verlag

[*] Diese Rezension schrieb: Jürgen Weber (2017-07-26)

Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.


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