Der Kleine Hannes, vom Alter her ist er vielleicht gerade in die Schule gekommen, möchte in die Welt hinausgehen und teilt das auch seiner vielbeschäftigten Mutter mit. Sie neckt in mit dem Verweis auf „Hänschen klein“, doch er packt zielsicher seinen Rucksack und in einem unbeobachteten Moment verschwindet er aus der Haustür und geht immer er Nase nach in den Wald.
Alles hat er in seinen geliebten Rucksack gepackt, genügend Proviant und auch seine Lieblingsspielsachen. Ja, man a das Gefühl, er wolle nur deshalb hinaus in die Welt, um einmal seinen Rucksack auszuprobieren. Zu seiner Mutter sagte er noch, bevor er ging: „Mein Rucksack ist mein Haus.“
Er geht nicht sehr weit in den Wald hinein, als er Rast macht und von seinen Vorräten isst. Als es dunkel wird, spürt er, an die Eltern denkend, kurz einen Anflug von Traurigkeit, doch dann deckt er sich mit dem Rucksack zu und schläft.
Bald schon fängt es an zu schneien, weil der Winter zurückgekehrt ist und eine Menge Tiere schnuppern an dem fremden Waldgast. Alle finden sie Platz unter Hannes‘ Rucksack, wärmen sich und schlafen ein.
Derweil, haben die Eltern von Hannes schon mit ihrer Suche nach dem Sohn beginnen, doch erst als die Sonne aufgeht, finden sie und staunen über die vielen Tiere, die aus Hannes Rucksack heraus purzeln.
Ein schönes Buch mit zauberhaften Bildern, das erzählt von einem richtigen Jungenabenteuer, von dem man nicht genau weiß, ob es Traum oder Wirklichkeit ist und von einer wunderbaren Heimkehr. Ein Buch, das aber an keiner Stelle problematisiert, dass Hannes einfach so von zu Hause fortgeht, ohne Bescheid zu sagen.
Maria Stadler, Mein Rucksack ist mein Haus, Atlantis 2015, ISBN 978-3-7152-0703-2
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2015-12-01)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.