Für sein Kinderbuch „Du groß, und ich klein“ erhielt der französische Illustrator Gregoire Solotareff im Jahr 1997 den Deutschen Jugendliteraturpreis. Einige Bilderbuchliebhaber werden sich an dieses schöne Buch noch erinnern und es vielleicht auch bei Vorleseaktionen in Büchereien und anderswo immer wieder aus dem Regal nehmen und nutzen.
Nun veröffentlicht der Moritz Verlag ein neues Buch dieses begnadeten Illustrators, in dem er die Geschichte eines roten Katers erzählt. Der wird wie viele Rothaarige von seinen Artgenossen gemieden und ausgeschert. Sie machen Witze über ihn und er ist traurig darüber.
Doch als er eines Tages eine weiße Katze trifft, ändert sich sein Leben, was er selbst aber erst später merken wird. Sie spielen zusammen und erleben ein märchenhaftes Abenteuer, in dem ein hungriger, klappriger Wolf mit Zahnschmerzen und später eine sehr freundlich daherkommende Hexe ihnen Honig ums Maul schmieren will.
Doch die beiden, die sich mittlerweile fast blind verstehen, riechen den Braten, kehren nach einem Auftrag der Hexe nicht mehr aus dem Dorf zurück und machen es sich zusammen auf einem Dachboden gemütlich.
„So sind Katzen eben: sie tun und lassen was sie wollen.“ Genauso wie selbstbewusste Kinder, die sich nicht um ihre äußerlichen Merkmale scheren.
Ein wunderschönes Bilderbuch für alle Rothaarigen, für alle Katzenliebhaber und die Freunde von „Ich bin ich“.
Gregoire Solotareff, Der rote Kater, Moritz Verlag 2015, ISBN 978-3-89565-306-3
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2015-12-08)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.