Dies ist ein durchaus beachtliches Romandebüt aus Amerika. Ein Buch einer jungen Schriftstellerin, die als Werbetexterin ihre ersten Erfahrungen machte, dann mit Kurzgeschichten reüssierte und nun ihren ersten, in den USA stark beachteten Roman vorlegt. Wie nicht selten in Amerika braucht auch Lara Lee Smith über 500 Seiten, um ihre liebenswerte und beeindruckende Familiengeschichte mit ihren teilweise skurrilen Figuren zu erzählen.
Es geht um die Freude und das Leid der Familie Bravo, eine Familie, die irgendwann im Laufe der nie langweilig werdenden Handlung gezwungen ist, sich ihrer Vergangenheit zu stellen, soll sie nicht ganz im Abgrund verschwinden. Liebe, Schuld und auch Vergebung sind durch das Buch tragende Themen, die Laura Lee Smith mit einer frischen, unverbrauchten Sprache in eine unterhaltsame Form gebracht hat, die das Buch zu einem Pageturner macht, weil man dauernd wissen möchte, wie es nun mit diesen Familienmitgliedern weitergeht und auf welches Ende das Ganze hinsteuert.
Ein mit großer Empathie geschriebener Roman, der einen gespannt auf den Nachfolger warten lässt.
Laura Lee Smith, Palmherzen, Dumont 2013, ISBN 978-3-8321-9711-7
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2013-09-12)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.