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Siku - Jesus - die ganze Geschichte
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Siku:
Jesus - die ganze
Geschichte

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(Bücher frei Haus)

Der Schöpfer der Manga Bibel, die in vierzehn Sprachen übersetzt wurde, hat sich 2010 einer neuen großen Herausforderung gestellt und nun auch einen mehr als 300 Seiten starke Manga Jesus Comic herausgebracht. Dass er seine Comicversion neben seinem Rektor (der London School of Theology) auch Jesus Christus „unserem Herrn und Erlöser“ und „Ich liebe dich, Herr!“ in die Danksagungen schreibt, möge ihn vor höherem Zorn bewahren, aber Johannes, der Täufer war ja auch Teil von Gottes Plan und die Wege des Herrn sind schließlich ja auch nicht umsonst undurchschaubar. Seinen „Helden aller Genres“ zeichnet Siku als Mann mit Kapuze, muskulös und mit Dreadlocks, Wunderwirker und Tempelritter, der bald seine Jünger um sich gesammelt hat, um in die Welt hinauszuziehen und sie und die Welt zu missionieren. Das Gute-Nacht-Wünschen mutet bald zu einer „The Waltons“-Persiflage aus, die Apostel singen und grillen und wundern sich manchmal, wenn Jesus Gott mit „Vater“ anspricht.

Wasser, Wein und Wunder
Bei einer Hochzeit (in Kanaan) verwandelt Jesus Wasser in Wein, der sogar noch besser sein soll, als der der zuvor die Runde machte und beweist damit, dass er auch etwas von Önologie versteht, denn die Weine sollten ja mit zunehmender Stunde immer besser werden, bei den gehobenen Trinkern, nicht schlechter, wie bei den Pennälern. So etwas nennt man die hohe Kunst des Optimierens und für Siku ist das schlichtweg „cool“, wie der Jesus das macht, denn sein Comic soll in der Sprache von damals, also in der Sprache der normalen Leute verfasst sein, nicht in dieser hochgestochenen Akademikersprache der Theologen. „Johannes, du heißt jetzt Kephas“, sagt Jesus, denn Kephas heißt Fels, wie geflissentlich in einer Fußnote erklärt wird, weil der Herr ja nicht auf Sand gebaut hat, auch er ihm zwischen den Fingern zerrinnt. Das aufständische Galiläa soll befriedet werden, allerhand revolutionäre Umstürzler treiben sich in der römischen Provinz herum und für viele ist dieser Jesus nur einer von vielen, die Rom aus Galiläa mit Gewalt vertreiben wollen. Da schließt sich ihm auch Judas an, doch dieser hat tatsächlich revolutionäre Ziele und erst als er versteht, dass das Reich von dem dieser Jesus spricht nicht von dieser Welt ist, beginnt er an ihm zu zweifeln. Und heckt einen teuflischen Plan aus: Jesus durch einen Kuss zu verraten. „Ich habe euch 12 erwählt“, sagt Jesus im Comic, „aber einer von Euch ist der Teufel“. Aber auch dieser Teufel ist Teil von Gottes undurchschaubarem Plan, denn er hat dafür gesorgt, dass man über diesen Jesus aus Bethlehem auch heute noch spricht.

Vom Sandalenfilm zum Comic: die steile Karriere eines gewissen J. C.
Das Genre „Jesus“ kennt man bisher aus unzähligen Sandalenfilmen wie „Quo vadis?“, „Ben Hur“, „Spartakus“ u. ä. oder aus Franco Zefirellis „Jesus von Nazareth“, aber noch besser eigentlich in seinem Meisterwerk „Brother Sun, Sister Moon“, das einen Hl. Franziskus zeigt, der so lebte, wie wohl auch Jesus lebte. Aber noch mehr Menschen kennen diesen Herr Jesus vielleicht vom Musical, vor allem durch „Jesus Christ Superstar“ von Andrew Lloyd Webber, bei dem vor allem auch der Soundtrack begeisterte. Aus dem Comic kennt man ihn aber auch schon von Gerhard Haderer „Das Leben von Jeses“ (Ueberreuter Verlag) und nun auch durch den englischen Manga-Zeichner und Theologen Siru (Ehapa Comic Verlag). Man mag hoffen, dass damit auch die Thematik selbst näher an den Leser herangebracht wird, denn immerhin war dieser Jesus so etwas wie der erste Hippie, der zwar kein Haschisch rauchte, aber dennoch die Vögel im Flug beobachten konnte und mit zufriedenem, verklärtem Gesicht sagen konnte: „Sehet die Vögel unter dem Himmel an, sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen und Euer himmlischer Vater nährt sie doch.“. (Matthäus 10.29-31) So sei es!

Siku
Jesus – die ganze Geschichte
www.ehapa-comic-collection.de

[*] Diese Rezension schrieb: Jürgen Weber (2012-08-04)

Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.


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