Die winkelige Altstadt von Korfu ist venezianisch geprägt denn die siebtgrößte Insel Griechenlands und die Größte im Ionischen Meer gehörte einst zur Seerepublik Venedig, was sich bis heute auch auf den Speisekarten der Insel bemerkbar macht. Kérkyra – so der Name auf Griechisch – verfügt über Sandstrände, im Norden werden die Buchten kleiner und die Küste felsiger, auch die Ortschaften sind noch uriger. Die meisten der 100.000 Bewohner der Insel leben aber ohnehin in Korfu-Stadt, wo sich auch der Hauptstrom des Tourismus hinbewegt. An der Nordwestküste gibt es Taucherparadiese, wärhend die Westküste eher was für Surfer ist, denn dort ist das Gelände steil und windig. Zu den prominentesten Besuchern der Insel gehörte übrigens die Kaiserin Österreichs, die sich im Achilleion genannten Schloss auch für die Nachwelt verewigt hat.
Spuren Venedigs und Wiens
Der italienische Baumeister Rafaele Carito baute den Neorenaissancepalast mit einer beeindruckenden Parkanlage und einer Brücke hinunter zum Meer. Auch ein wunderbarer Blick auf den Hausberg Korfus, den Pantokrator, wird vom Achilleion aus ermöglicht. Elisabeth selbst konnte den Palast aber nur quasi zehn Jahre benutzen, da sie 1898 von einem Fanatiker ermordet wurde. Nach ihr übernahm Kaiser Wilhelm II. das Schloss und ersetzte die Statue des Namensgebers – Achill – vom „Sterbenden Achill“ zum Siegenden. Nach einer wilden Vergangenheit nach und während des Krieges steht das Achilleion heute in der Verwaltung der Griechischen Tourismuszentrale und kann wiederinstandgesetzt besucht werden. Der Autor empfiehlt besonders und ausdrücklich den Besuch des Parks.
In guter Nachbarschaft
Die kleinen Schwesterinseln Paxos und das winzige Antipaxos mit einem der schönsten Strände Westgriechenlands werden im Kapitel „Ausflüge“ beschrieben. Der Name stammt wirklich vom lateinischen Pax ab, wie der Leser richtig vermutet, und der Name ist Programm, denn die beiden Inseln haben keinen Flughafen und sind nur per Boot erreichbar. Ausgedehnte Olivenbaumwälder und Zypressen sorgen für ein angenehmes Klima und für viel Arbeit bei den nur 3000 Bewohnern der Insel, die im Sommer von ca. 15.000 Touristen besucht wird, was sich natürlich auch auf die Preise auswirkt. Von Korfu-Stadt nach Gaios auf Paxos dauert die Überfahrt 1,5 Stunden. Eine Statue des Freiheitskämpfers Georgios Anemogiannis empfängt die Besucher im Hafen von Gaios.
Hans-Peter Siebenhaar, der ehemalige Korrespondent des Handelsblatts hat auch das Buch „Die Nimmersatten. Die Wahrheit über das System ARD und ZDF“ sowie die Reiseführer „Fränkische Schweiz“, „Madrid“, „Bodensee“ und „Peloponnes“ des Michael Müller Verlages verfasst. Natürlich enthält auch dieser Reiseführer des Michael Müller Verlages Übernachtungs- und Einkehrtipps sowie viele lokale Karten zur Orientierung und auch 15 Wanderungen und Touren durch die Insel. Hintergründe, Geschichte und Sehenswertes sowie Infos zu Land, Leuten und regionalem Brauchtum und ein kleiner Sprachführer runden das ausgewogene Angebot dieses Korfu-Reiseführers ab.