Mit der Firma Herta hat der Autor des vorliegenden Buches die einstmals größte Fleischfabrik Europas aufgebaut, bevor er sie 1984 an den Nestle Konzern verkaufte. Wohl auch weil seine Söhne kein Interesse an der Übernahme hatten, hauptsächlich aber, weil, auch beeinflusst durch seine Söhne, seine Zweifel an der industriellen Massentierhaltung über die Jahre immer stärker geworden waren.
In seiner lesenswerten Autobiographie „Der Metzger, der kein Fleisch mehr isst“, die 2014 im Oekom Verlag in München erschienen ist, berichtete er von seinem Weg, seiner Konversion, der Gründung einer Stiftung, und dem Aufbau der Hermanstädter Landwerkstätten vor den Toren Münchens, eines ökologischen Musterbetriebs. Dort werden Tiere artgerecht gehalten und auch zu Fleisch verarbeitet werden. Schweisfurth hat dafür den Begriff der symbiotischen Landwirtschaft geprägt.
Im hier vorliegenden Buch, das er zusammen mit seiner Enkelin Sophie, die die Werkstätten leitet, geschrieben hat, beschreiben die beiden was sie dort tun, wie sie dort leben und Tiere aufziehen. Sie entfalten eine faszinierenden Vision eines Leben, das wir am Ende nicht bereuen müssen. Denn die Würde des Menschen, so sagen sie immer wieder, beginnt mit dem Respekt vor den Tieren
Man braucht nicht zum teilweise fanatischen Vegetarismus zu greifen, um sich selbst gesünder zu ernähren und gleichzeitig einen Beitrag zum Tierschutz zu leisten, das ist für mich eine wesentliche Botschaft dieser beiden beeindruckenden Menschen.
Sophie Schweisfurth schreibt in der Widmung zum Buch:
„Der Einzelne kann die Welt nicht retten, aber wir können versuchen, beispielhaft das eine oder andere auf den Weg zu bringen, indem wir bewusst Zeichen setzen“
Das gilt in jedem kleinsten Bereich des Lebens und kann von jedem Menschen umgesetzt werden.
Sophie Schweisfurth, Karl-Ludwig Schweisfurth, Das geht so nicht weiter. Die Würde des Tieres ist unantastbar, Bene Verlag 2019, ISBN 978-3-96340-056-8
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2019-11-19)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.