Mit dem Firma Herta hat der Autor des vorliegenden Buches die einstmals größtes Fleischfabrik Europas aufgebaut, bevor er sie 1984 an den Nestle Konzern verkaufte. Wohl auch weil seine Söhne kein Interesse an der Übernahme hatten, hauptsächlich aber, weil, auch beeinflusst durch seine Söhne seine Zweifel an der industriellen Massentierhaltung über die Jahre immer stärker geworden waren.
In dieser lesenswerten Autobiographie berichtet er von seinem Weg, seiner Konversion, der Gründung einer Stiftung, und dem Aufbau der Hermanstädter Landwerkstätten vor den Toren Münchens, eines ökologischen Musterbetriebs. Dort werden Tiere artgerecht gehalten und auch zu Fleisch verarbeitet werden. Schweisfurth hat dafür den Begriff der symbiotischen Landwirtschaft geprägt.
Am beeindruckendsten waren für mich bei der Lektüre die Schilderungen von Begegnungen und Gespräche mit vielen bekannten Ökologen und Denkern, unter anderem dem unvergessenen Günter Altner, Fredric Vester, dem Dali Lama, Hans Peter Duerr, James Lovelock, Amory Lovins, Humberto Maturana und Rupert Sheldrake.
Man braucht nicht zum teilweise fanatischen Vegetarismus zu greifen, um sich selbst gesünder zu ernähren und gleichzeitig einen Beitrag zum Tierschutz zu leisten, das ist für mich eine wesentliche Botschaft dieses beeindruckenden Menschen
Karl Ludwig Schweisfurth, Der Metzger, der kein Fleisch mehr isst, Oekom 2014, ISBN 978-3-86581470-8
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2014-04-02)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.