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Gerhard Schurz - Einführung in die Wissenschaftstheorie
Buchinformation
Schurz, Gerhard - Einführung in die Wissenschaftstheorie bestellen
Schurz, Gerhard:
Einführung in die
Wissenschaftstheorie

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(Bücher frei Haus)

In Anlehnung an Thomas Kuhn, dem größten Kritiker Karl Poppers, kann man drei Entwicklungsstadien der Wissenschaftstheorie skizzieren: (1) Normalwissenschaftliches Stadium: (Z) + (E1)-(E5) werden akzeptiert (2) Revolutionäres Stadium methodologischer Art: (Z) und (E1) akzeptiert. (E2)-(E5) werden kontrovers. Wissenschaftstheorie  Erkenntnistheorie. (3) Revolutionäres Stadium normativ-ethischer Art: (Z) und (E1) werden ebenfalls kontrovers. Wissenschaftstheorie führt in best practice zu Ethik, denn wie soll man sich verhalten, damit das gewünschte Ereignis auch eintritt, bleibt eine von vielen zentralen Fragen. Gerhard Schurz formuliert als Hauptfragen der allgemeinen Wissenschaftstheorie vor allem, die Frage nach dem Aufbau einer wissenschaftlichen Sprache, die Frage nach den Regeln für die Gültigkeit eines Arguments, die Frage nach den Kriterien einer wissenschaftlichen Beobachtung und was leistet eine wissenschaftliche Voraussage eigentlich, was eine Kausalerklärung?

Die Kraft der Wirksamkeit
Kausalität, ein wichtiger Begriff der Wissenschaftstheorie, sei prima facie eine Relation zwischen einzelnen Ereignissen und Tatsachen, schreibt Gerhard Schurz. Singuläre Kausalbeziehungen müssten dabei durch generelle Kausalbeziehungen gestützt werden. In der deutschen Übersetzung des Originals von David Hume heißt es zur Kausalität: „Wir finden nur so viel, dass das eine dem anderen folgt. Der Anstoß, der einen Billardkugel ist von der Bewegung in der anderen begleitet. Das ist alles, was den äußeren Sinnen erscheint. Von dieser Folge der Gegenstände bekommt aber der Verstand keinerlei Gefühl oder inneren Eindruck. Folglich ist in keinem einzelnen Fall von Ursache und Wirkung etwas da, was die Vorstellung von Kraft oder notwendiger Verknüpfung ergeben könnte.“ Wenn wir einen Gegenstand anblickten, könnten wir aber noch lange nicht seine Wirksamkeit erraten, schreibt Hume weiter. „Ließe sich die Kraft oder Wirksamkeit einer Ursache durch den bloßen Verstand entdecken, so würden wir die Wirkung auch ohne Erfahrung voraussehen und sogleich durch Hilfe der Urteile und Schlüsse mit Gewissheit über sie entscheiden können.“ Ohne Unterlass würden sich die „Szenen des Universums“ verändern, aber „diejenige Kraft oder Tätigkeit, welche die ganze Maschine in Bewegung setzt“, sei uns gänzlich verborgen. „Wir wissen, dass die Hitze tatsächlich ein beständiger Gefährte der Flamme ist, worin hingegen die Verbindung zwischen ihnen besteht, können wir nicht einmal mutmaßen oder durch Einbildungskraft ersinnen.“ Jedenfalls kennt man vier Faktoren für Kausalität: 1. Ursache geht der Wirkung zeitlich voraus. 2. Die beiden Typen von Ereignissen sind in unserer Erfahrung konstant verbunden. 3. Ereignisse sind raum-zeitlich benachbart 4. Auftreten des ersten Ereignisses führt in Erwartung zu zweitem Ereignis. Humes Analyse der Kausalität ist ganz stark als psychologische Theorie zu interpretieren, der Begriff der Notwendigkeit fehlt bei Hume völlig.

Gerhard Schurz erläutert die logischen Probleme wissenschaftlichen Denkens ebenso wie die Wissenschaftssprache, die Frage der Gesetzmäßigkeiten und die Dynamik wissenschaftlicher Theorien und ihre Modelle, wobei im Mittelpunkt die Vermittlung der Grundprobleme an Studierende steht. Die philosophische Wissenschaftstheorie untersucht u.a. auch das Verhältnis der Wissenschaften untereinander und Gerhard Schurz’s Einführung stellt dazu eine gute Fundierung zum Selbststudium zur Verfügung. Der Überblick über die Grundprobleme der Wissenschaftstheorie, Argumentationen, Ziele und Logik der Wissenschaften wird mit zahlreichen praktischen Hinweisen zum Selbststudium ergänzt, inklusive Lösungen!
G. Schurz,
Einführung in die Wissenschaftstheorie
Wissenschaftliche Buchgesellschaft,
2. Aufl.,
270 Seiten mit 38 s/w Abb., Bibliographie, Register, Aufgaben und Lösungen
2008

In Anlehnung an Thomas Kuhn, dem größten Kritiker Karl Poppers, kann man drei Entwicklungsstadien der Wissenschaftstheorie skizzieren: (1) Normalwissenschaftliches Stadium: (Z) + (E1)-(E5) werden akzeptiert (2) Revolutionäres Stadium methodologischer Art: (Z) und (E1) akzeptiert. (E2)-(E5) werden kontrovers. Wissenschaftstheorie  Erkenntnistheorie. (3) Revolutionäres Stadium normativ-ethischer Art: (Z) und (E1) werden ebenfalls kontrovers. Wissenschaftstheorie führt in best practice zu Ethik, denn wie soll man sich verhalten, damit das gewünschte Ereignis auch eintritt, bleibt eine von vielen zentralen Fragen. Gerhard Schurz formuliert als Hauptfragen der allgemeinen Wissenschaftstheorie vor allem, die Frage nach dem Aufbau einer wissenschaftlichen Sprache, die Frage nach den Regeln für die Gültigkeit eines Arguments, die Frage nach den Kriterien einer wissenschaftlichen Beobachtung und was leistet eine wissenschaftliche Voraussage eigentlich, was eine Kausalerklärung?

Die Kraft der Wirksamkeit
Kausalität, ein wichtiger Begriff der Wissenschaftstheorie, sei prima facie eine Relation zwischen einzelnen Ereignissen und Tatsachen, schreibt Gerhard Schurz. Singuläre Kausalbeziehungen müssten dabei durch generelle Kausalbeziehungen gestützt werden. In der deutschen Übersetzung des Originals von David Hume heißt es zur Kausalität: „Wir finden nur so viel, dass das eine dem anderen folgt. Der Anstoß, der einen Billardkugel ist von der Bewegung in der anderen begleitet. Das ist alles, was den äußeren Sinnen erscheint. Von dieser Folge der Gegenstände bekommt aber der Verstand keinerlei Gefühl oder inneren Eindruck. Folglich ist in keinem einzelnen Fall von Ursache und Wirkung etwas da, was die Vorstellung von Kraft oder notwendiger Verknüpfung ergeben könnte.“ Wenn wir einen Gegenstand anblickten, könnten wir aber noch lange nicht seine Wirksamkeit erraten, schreibt Hume weiter. „Ließe sich die Kraft oder Wirksamkeit einer Ursache durch den bloßen Verstand entdecken, so würden wir die Wirkung auch ohne Erfahrung voraussehen und sogleich durch Hilfe der Urteile und Schlüsse mit Gewissheit über sie entscheiden können.“ Ohne Unterlass würden sich die „Szenen des Universums“ verändern, aber „diejenige Kraft oder Tätigkeit, welche die ganze Maschine in Bewegung setzt“, sei uns gänzlich verborgen. „Wir wissen, dass die Hitze tatsächlich ein beständiger Gefährte der Flamme ist, worin hingegen die Verbindung zwischen ihnen besteht, können wir nicht einmal mutmaßen oder durch Einbildungskraft ersinnen.“ Jedenfalls kennt man vier Faktoren für Kausalität: 1. Ursache geht der Wirkung zeitlich voraus. 2. Die beiden Typen von Ereignissen sind in unserer Erfahrung konstant verbunden. 3. Ereignisse sind raum-zeitlich benachbart 4. Auftreten des ersten Ereignisses führt in Erwartung zu zweitem Ereignis. Humes Analyse der Kausalität ist ganz stark als psychologische Theorie zu interpretieren, der Begriff der Notwendigkeit fehlt bei Hume völlig.

Gerhard Schurz erläutert die logischen Probleme wissenschaftlichen Denkens ebenso wie die Wissenschaftssprache, die Frage der Gesetzmäßigkeiten und die Dynamik wissenschaftlicher Theorien und ihre Modelle, wobei im Mittelpunkt die Vermittlung der Grundprobleme an Studierende steht. Die philosophische Wissenschaftstheorie untersucht u.a. auch das Verhältnis der Wissenschaften untereinander und Gerhard Schurz’s Einführung stellt dazu eine gute Fundierung zum Selbststudium zur Verfügung. Der Überblick über die Grundprobleme der Wissenschaftstheorie, Argumentationen, Ziele und Logik der Wissenschaften wird mit zahlreichen praktischen Hinweisen zum Selbststudium ergänzt, inklusive Lösungen!

G. Schurz,
Einführung in die Wissenschaftstheorie
Wissenschaftliche Buchgesellschaft,
2. Aufl.,
270 Seiten mit 38 s/w Abb., Bibliographie, Register, Aufgaben und Lösungen
2008

[*] Diese Rezension schrieb: Jürgen Weber (2013-10-10)

Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.


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