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Bernhard Schütz - Die Donau - Kulturschätze an einem europäischen Strom
Buchinformation
Schütz, Bernhard - Die Donau - Kulturschätze an einem europäischen Strom bestellen
Schütz, Bernhard:
Die Donau -
Kulturschätze an einem
europäischen Strom

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(Bücher frei Haus)

„Ich habe nie etwas so vollkommen Angenehmes und Reizendes gesehen wie die Wiener Vorstadt. Sie ist sehr groß und besteht fast ausschließlich aus entzückenden Palästen“, soll die Gattin des englischen Botschafters in Istanbul ihrem Mann über ihren Wienbesuch erzählt haben. Aber was Anfang des 18. Jahrhunderts sogar die kühlsten Gemüter zu erhitzen vermochte war bald wieder verschwunden, denn im 19. Jahrhundert konnte sich Wien die Platzverschwendung nicht mehr leisten. „So ging das Beste, das Wien je gehabt hat, unwiederbringlich verloren“, schreibt Bernhard Schütz über die wohl bekannteste Stadt an der Donau, die eigentlich längst nicht mehr an der Donau liegt: Wien.

“Stadt an der Donau“ ohne Donau
Der Hauptstrom der Donau verlief zur Zeit der Gründung des Römerlagers Vindobona noch etwa dort, wo sich heute der Donaukanal befindet, also quasi vor den Toren der Inneren Stadt, dem Ersten Wiener Gemeindebezirk. Die Stadt war seinerzeit direkt am Strom entstanden, aber gegen Ende des Mittelalters hatte sich die Situation grundlegend geändert. Tektonische Veränderungen sollen es verursacht haben, dass der Hauptstrom von der Stadt weg nach Norden wanderte. Die zwischen Nussdorf und der Rossau mündenden Wienerwaldbäche trugen durch ihr mitgeführtes und an der Mündung abgelagertes Geschiebe zur Verlandungstendenz des "Wiener Armes" (der heutige Donaukanal) bei, wodurch aber ernste Probleme für die Schifffahrt entstanden.

Die gebannte Gefahr: Donau
Nach dem Ende der Belagerung durch die Türken im 18. Jahrhundert war es vor allem der Donaufluss, der Wien bedrohte. Besonders die Leopoldstadt, in der die jüdischen Mitbürger angesiedelt worden waren, war durch Überschwemmungen bedroht. Das verheerende "Allerheiligenhochwasser" des Jahres 1787, das zweitgrößte Hochwasserereignis des Jahrtausends, durchbrach den vorhandenen Damm an 14 Stellen und es sollte bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts dauern, bis er weitgehend wiederhergestellt war. Aber noch 1955 wurden am Wiener Fischmarkt (am Donaukanal stromauf der Salztorbrücke) 560.000 Kilogramm Süßwasserfische gehandelt, allerdings erinnern heute nur noch Namen wie Fischerstiege und Krebsenwasser an den früheren Reichtum der Donaufauna und auch daran, dass die Donau einst in Wien lag.

Kulturschätze an der Donau
Der Bildband über die Donau von deren Ursprung bis nach Budapest zeigt den zweitlängsten Fluss Europas, der zehn Staaten verbindet, in all seinen Facetten. Der Schwerpunkt liegt natürlich zwischen dem Ursprung in Donaueschingen über die habsburgische Kaiserstadt Wien bis zum Budapester Ufer-Panorama, aber danach wird die weitere Strecke zum Schwarzen Meer ausgespart, da hier vor allem landschaftliche Aspekte in den Vordergrund und kulturgeschichtliche in den Hintergrund rücken. Der Bildband „Die Donau“ spart also den letzten Abschnitt aus, um zuvor die Spätgotik- und Barock-Meisterwerke an der „oberen“ Donau in voller Pracht zeigen zu können. Der Fotograf Achim Bunz bereiste mehr als zwei Jahre lang die Städte, Klöster und Residenzen entlang des Flusses und erstellte zahllose Bilder aus verschiedensten Perspektiven, etwa auch in beeindruckenden Rundum-Blicken.
Die Donau verbindet nicht nur Völker, sondern auch „eine schier endlose Reihe hochkarätiger Kunstdenkmäler von Mittel- bis Südosteuropa“, die in diesem prachtvollen Bildband des Hirmer Verlages „Die Donau – Kulturschätze an einem europäischen Strom“ präsentiert werden. Das Sonderformat im Fluss-Querformat zeigt 214 Farbabbildungen und erklärt deren kunstgeschichtliche Bedeutung, Exkurse zur Geschichte der österreichischen Donaumonarchie bieten kurze Einblicke in das Leben und Sterben an der Donau.

BERNHARD SCHÜTZ
Die Donau - Kulturschätze an einem europäischen Strom
Fotografien von Achim Bunz
264 Seiten, 214 Abbildungen in Farbe
35,5 × 26,5 cm, gebunden
Schutzumschlag
München, 2012.
ISBN: 978-3-7774-2331-9
49,90 € [D] | 64,30 SFR [CH]

[*] Diese Rezension schrieb: Jürgen Weber (2013-04-04)

Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.


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