Matthias Schickhofer, ein engagierter Naturschutz-Aktivist und Fotograf hat schon im Jahre 2013 ein Buch mit dem Titel „Urwald. Österreichs letzte Naturparadiese“ veröffentlicht, von dem einzelne Teile und Fotografien auch in dem neuen vorliegenden Buch wieder abgedruckt sind.
Er hat aber in den letzten Jahren seinen Radius erweitert, und sich in ganz Europa auf die Suche nach echten Urwäldern gemacht. Urwälder sind Waldgebiete, in denen, aus welchem Grund auch immer, noch nie ein Baum gefällt oder eine Schneise geschlagen wurde. Menschen haben in keiner Form in das Leben dieser Wälder eingegriffen.
Oft sind diese Wälder, die er besucht und mit bezaubernden und faszinierenden Bilder festgehalten hat, gar nicht so weit von den großen Städten in Europa entfernt. Dennoch sind es eher der Balkan und Rumänien, wo man in unberührten Flächen die größten Urwälder außerhalb Russlands findet.
Für Schickhofer sind diese Wälder nicht nur als Fotograf interessant. Er nennt sie in seinem Buch einen „ökologischen und genetischen Schatz“.
In einem Interview in der österreichischen Zeitung „Die Presse“ vom 28.9.2015 sagt er, die letzten Urwälder seien „die Botschafter einer alten Welt, in der die Evolution noch ungestört walten kann. Sie haben über Jahrtausende stabile Systeme geschaffen. Wir sollten auf diese ‚Tore von Mittelerde‘ gut aufpassen.“
Das Buch ist voller wunderbarer Fotografien und lehrreichen Beschreibungen der geheimnisvollen Biologie des Waldes. Ich kann es Naturfreunden und Waldliebhabern nur empfehlen.
Matthias Schickhofer, Unser Urwald, Brandstätter Verlag 2015, ISBN 978-3-85033-924-7
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2015-10-19)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.