Die FDP ist nicht mehr im Bundestag und auch über die Krise unseres Finanzsystems wird kaum mehr gesprochen. Selbst die eurokritische AFD hat in den beiden letzten Landtagswahlkämpfen dieses Thema gemieden und auf andere populistische Themen gesetzt.
Auch von Frank Schäffler, der innerhalb der letzten schwarz-gelben Koalition in Berlin zu den schärfsten Kritikern des finanzpolitischen Kurses der Bundesregierung und auch seiner eigenen Partei zählte, hat man lange nichts gehört.
Nun weiß man auch, warum. Er hat ein Buch geschrieben, das diese Tage im Finanzbuchverlag in München erschienen ist. „Nicht mit unserem Geld!“ heißt es, und brinFgt ein ungelöstes Problem neu auf die Tagesordnung. Auf die es, wenn man Schäffler (und auch vielen anderen übrigens) glauben will, sowieso über kurz oder lang kommen wird, den die nächste Krise steht bevor. Ihre Einschläge so Schäffler im siebten Kapitel seines lesenswerten und verständlichen Buches werden kommen aus der Peripherie, von den Anleihemärkten und, wieder einmal von den Immobilienmärkten.
Als engagierter Vertreter einer marktwirtschaftlichen Geldreform spart er auch nicht mit konkreten Vorschlägen „was jetzt zu tun ist“ und setzt dabei vor allem auf das Engagement der Zivilbürger.
Besonders lesens- und empfehlenswert ist das Buch allerdings hauptsächlich wegen seiner ausführlichen Beschreibung der Entwicklung und der Ursachen der Finanzkrise. Hier legt er auch für den Laien wichtige Grundlagen, die ihn die heutigen Nachrichten und Debatten besser verstehen lassen.
Schäffler geißelt die „Politik des billigen Geldes“, wie sie im Augenblick in den USA und von der EZB gehandhabt wird, als eine falsche Politik, die zu all dem führt, was er als Liberaler bekämpft:
• Interventionismus
• Schuldenwirtschaft
• Zentralismus
• Kungelwirtschaft
• Ständige Steuererhöhungen
• Überwachungsstaat
• Enteignung der Sparer
• Gefährdung der Demokratie und der Freiheit
Kenntnisreich und ohne Populismus bringt Schäffler seine auch von anderen Ökonomen wie Max Otte oder Marc Friedrich geteilte Kritik vor.
Wenn sich die CDU und die SPD damit mehr auseinandersetzen würden, hätten sie vielleicht auch einen Ansatzpunkt, dem Wachsen der AFD Einhalt zu gebieten.
Frank Schäffler, Nicht mit unserem Geld. Die Krise unseres Geldsystems und die Folgen für uns alle, Finanzbuchverlag 2014, ISBN 978-3-89879-652-1
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2014-09-18)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.