„resilire“: zurück-, abprallen oder auch psychische Widerstandsfähigkeit. Eigentlich ist Resilienz ein Begriff aus der Werkstoffkunde, denn ein resilienter Werkstoff kann Belastungen ertragen, ohne sich dabei dauerhaft zu verformen oder Schaden zu nehmen. Wie ein Schilfrohr im Wind also?
Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse
Am besten erklärt man einen Begriff aber auch durch sein Gegenteil: Vulnerabilität. Wer unter zu viel Stress leidet, der weiß wovon die Rede ist. Denn nicht jeder kann im Wind schaukeln wie ein Schilfrohr. Brigitte Schäfer erklärt, was bei Stressreaktionen des Körpers alles zu spüren ist und was dabei biochemisch passiert. Die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse schüttet Kortisol, was bei Dauerbelastung allerdings auch zu Kopfschmerzen und Muskelverspannungen führen kann. Von der WHO wird Stress sogar als größte Gesundheitsgefahr des 21. Jahrhundert bezeichnet, denn er verursacht (indirekt) Herzinfarkte, Depressionen, Angststörungen und Verkehrsunfälle. Durch die Digitalisierung und Globalisierung und den dadurch hervorgerufenen Strukturwandel unserer Gesellschaft ist vielleicht langfristig doch nicht alles besser geworden. Oder?
Selbstwirksamkeitserwartung und Selbstwert
Das Missverhältnis zwischen dem gezeigten Engagement eines Arbeitenden und seiner Belohnung (Wertschätzung, Beförderung, u.ä.) nennt man Gratifikationskrise. Der Umgang damit könnte nun als Resilienz bezeichnet werden, denn die individuelle psychische Widerstandsfähigkeit ist bei jedem Menschen anders ausgeprägt. Dabei spielen etwa die sog. Selbstwirksamkeitserwartung und der damit verbundene Selbstwert eine Rolle. Ganz wichtig dabei: Lachen. Das Lachen gilt erwiesenermaßen als stimmungsaufhellend, da Endorphine ausgeschüttet und Stresshormone somit abgebaut werden. Brigitte Schäfer erklärt, welche Ressourcen es sein können und wie man etwas für das Immunsystem der Seele machen kann und ob man es nicht vielleicht sogar trainieren kann.
In der auf 100 Seiten angelegten Darstellung der Resilienz finden die Leser nicht nur Übungen (Bohnenübung, Lachyoga, Zenbuddhismus, Achtsamkeitsübung), sondern auch einen Resilienztest, ein Modell zur Stressanalyse, eine Graphik zu Ressourcen in Balance, Gedichte und viele weiterführende Literaturtipps zum Thema. Mit Resilienz bringt man auch die Life-Domain-Balance wieder ins Gleichgewicht.