Paolo Rumiz, geboren 1947 in Triest darf sicher als bekannteste italienische Reisende gelten. Er berichtete für die Tageszeitung La Repubblica über den Afghanistan- und den Jugoslawien-Krieg. Zahlreiche Essays, Romane und Erzählungen hat er veröffentlicht über seine Reisen an die entlegensten Orte Europas. Seine Bücher stehen kontinuierlich auf den italienischen Bestsellerlisten.
Mit dem hier vorliegenden Buch erfüllt er sich einen lange gehegten Wunsch. Er hat die 540 km lange legendäre Römerstraße „Via Appia“ von Rom bis nach Brindisi erwandert und eine wunderbare Reiseerzählung darüber geschrieben.
Viele Jahrhunderte hat man in Italien diesen alten Weg vernachlässigt und ignoriert. Mit einigen ebenfalls leidenschaftlichen Reisegefährten hat sich Paolo Rumiz auf den Weg gemacht und ist den alten Pfaden und Wegen gefolgt. Auf allerlei antike Villen und halb verfallene Baudenkmäler sind sie dabei gestoßen, haben Kirchen und Burgen aus dem Mittelalter erkundet und die Wunder der Gastfreundschaft erlebt, von der vielen andere Menschen, die sich auf den Fußweg gemacht haben auf anderen historischen Pfaden , auch berichtet haben.
Von einer schwierigen „Rückeroberung“ ist in diesem schönen Buch die Rede, von Vernachlässigung, Schandflecken und Verwüstungen. Rumiz schreibt am Ende:
„Die Kraft des Wanderns liegt darin, dass man allein unterwegs ist, ohne Bewilligung von oben. Sobald ein Weg einmal gezogen ist, wachen die Orte auf, durch die er führt. Er verändert sie zum Besseren. Er kann sogar die beschädigte Beziehung zwischen den Italienern und ihrer Landschaft wieder herstellen.“
Und passionierte Wanderer und Italienfreunde zur Nachahmung anstiften.
Paolo Rumiz, Via Appia. Auf der Suche nach einer verlorenen Straße, Folio Verlag 2019, ISBN 978-3-85256-774-7
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2019-06-05)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.