“Ich brauchte vier Tage und vier Nächte, um eine Sonntagsseite fertigzustellen“, verriet Alex Raymond in einem Interview mit Martin Sheridan, Autor des Werks „Comics and Their Creators“. Aber Flash Gordon war tatsächlich nicht nur ein erfolgreiches Comic, sondern auch die Urmutter der Fernsehserie. 13 Episoden wurden für die erste Staffel mit Larry „Buster“ Crabbe in der Titelrolle gedreht. Das Budget lag zwischen 350 und 500.000 Dollar, was Flash Gordon damals zur teuersten Serie überhaupt machte.
Mars Attacks the World
Sein Renomée hatte sich Raymond dadurch erworben, dass er grundsätzlich mit Aktmodellen arbeitete und dadurch die Körper seiner Protagonisten so realistisch wie möglich erarbeiten konnte. Als H.G. Wells Roman „Der Krieg der Welten“ in einer Radiosendung so verblüffend realistisch ausgestrahlt wurde, dass sogar eine Massenpanik entstand, waren die Macher bei Universal restlos überzeugt, dass mit dem Science Fiction Genre eine Menge Bucks zu machen wäre. Flash Gordon’s Trip to Mars wurde also schnell in Mars Attacks the World umbenannt und kam im November 1938 – also vor 80 Jahren – auch gleich ins Kino. Aber natürlich hätte es diesen großen Erfolg niemals gegeben, hätte Alex Raymond nicht vier Tage und vier Nächte in seine Sonntagsseiten investiert. Seine Arbeit am weißen Blatt kommentierte er mit folgenden Worten: “Ein Illustrator arbeitet oft mit einer Kamera und Models, während ein Comic-Künstler mit einem weißen Blatt Papier beginnt und alles `erträumt´- er ist gleichzeitig Dramatiker, Regisseur, Redakteur und Künstler.“
Inspiration Flash Gordon
Krallenfledermäuse, Affenmenschen, Baumechsen, Terrot (Baumtiger), Schneedrachen, Panzer-Kröten-Getier bevölkern den Planeten Mongo. Flash Gordon hat alle Hände voll zu tun seine Gefährtin Dale Arden davor zu beschützen und mit dem genialen Wissenschaftler Dr. Zarkov zusammen, spannende Abenteuer auf dem Planeten Mongo zu bestehen. George Lucas’ Star Wars war von den Schauplätzen in Flash Gordon inspiriert und machte dort weiter, wo Alex Raymond einst angefangen hatte. Im ersten Abenteuer dieses 2. Bandes wird Flash Gordon von Barin, dem Schwiegersohn des Tyrannen Ming bei sich versteckt, was den Zorn des Monarchen so sehr erregt, dass er die Heimat Barins sogleich angreift. Aura seine Frau freundet sich derweil mit Flashs Frau Dale an, und arbeitet an einem Plan, ihren Vater umzustimmen. “Bögen und Pfeile gegen Raketen und die neuesten Waffen Mongos! Ming war so schlau uns die Modernisierung unserer Armee zu untersagen“ , kommentiert Barin den bevorstehenden Angriff. Aber natürlich hat Flash längst einen tollkühnen Plan ausgeheckt. „Vom Unscheinbaren zum Lächerlichen“ beschimpft Flash das Verhalten eines Offiziers, der sich von Ming gängeln lässt. Und als Flash von Dr. Bono von den Toten wiederauferweckt wird, gibt es tatsächlich kein Entkommen mehr. Aber Flash Gordon muss nicht nur gegen den Tyrannen Ming kämpfen, sondern auch gegen die Eifersucht seiner Frau. Welcher Kampf wohl leichter zu gewinnen sein wird?
Raymond, Alex/Tepper, Alan (Übersetzung)
Flash Gordon - Der Tyrann von Mongo. Die Sonntagsseiten 1937 – 1941. Band 2
1. Auflage Oktober 2019, 208 Seiten, Hardcover, Format: 25 x 28
ISBN 978-3-85445-676-6
35,00 EUR
Hannibal Verlag
[*] Diese Rezension schrieb: Jürgen Weber (2019-10-30)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.