Meistens denken wir nicht daran. Wir leben unser Leben und unseren Alltag mehr oder minder glücklich und zufrieden. Doch wie zerbrechlich alles Glück sein kann, das beschreibt mit einer knappen sehr metapher- und bildreichen Sprache der Schriftsteller Eberhard Rathgeb in seinem neuen schmalen Roman mit dem Titel „Cooper“.
Er erzählt von Lisa und ihrem Mann Jakob und ihren beiden Kindern Carlotta und Nora. Der Leser erfährt zunächst, dass Lisa, die Mutter unter schweren Depressionen und Angstzuständen leidet, die in einem Suizidversuch müden. Nach einer langen Kur, während der die Kinder extrem verunsichert sind, kehrt sie zurück und alles scheint wieder in Ordnung zu sein. Doch mit viel Geschick hat Rathgeb all die Zeit mit kleinen Andeutungen im Leser die Erwartung befeuert, dass das richtige Unglück erst noch geschehen wird.
Nachdem die Familie in ihr neu gekauftes Ferienhaus gefahren ist (schon auf der Fahrt geschehen seltsame Dinge), widerfährt dem Vater und seinen beiden Töchtern ein schreckliches Unglück, das aber nicht näher beschrieben wird.
Auf sich allein gestellt, wechselt Lisa ihren Wohnort und trifft dort auf Cooper, einen Mann, der ganz in sich selbst ruht und ihr gut tut. Aber hat Lisa ihre große Angst und ihre Depression wirklich überwunden?
„Cooper“ ist ein Roman, der einen stellenweise schauern lässt und zum Nachdenken einlädt darüber, was im Leben, auch und gerade im eigenen, wirklich wichtig ist.
Eberhard Rathgeb, Cooper, Hanser 2016, ISBN 978-3-446-25281-3
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2016-11-28)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.