Schon lange habe ich als Theologe nicht mehr ein solch interessantes, lebendiges und vor allen Dingen authentisches theologisches Buch mehr gelesen wie den vorliegenden „Versuch an Gott zu glauben“ des österreichischen Bankers Wolfgang Rachbauer.
Was mich als Protestant besonders gefreut hat, ist, dass der Katholik Rachbauer von seiner Erfahrung berichtet, dass man Gott nicht nur in der Kirche finden kann, sondern auch und vor allem im Beruf. Eine Erkenntnis, auf die Martin Luther sehr früh hingewiesen hat und damit ohne es zu ahnen die Grundlagen für eine später in den protestantischen Ländern sehr wirksame „protestantische Ethik“(Max Weber) legte.
In einer lockeren Sprache, die den Leser schon auf den ersten Seiten zu einem ernsthaften Dialog einlädt und sich selbst und die eigenen Glaubens- und Zweifelsprämissen immer wieder in Frage stellt, erzählt Rachbauer von seinen Glaubenserfahrungen.
Solche Laienprediger bräuchten wir mehr in unseren Kirchen, dachte ich oft. Und wenn Wien nicht so weit weg wäre, ich würde ihn sofort einladen in einen meiner Gottesdienste….
Wolfgang Rachbauer, Wenn du zweifelst, freue dich. Ein Versuch an Gott zu glauben, Anton Pustet 2014, ISBN 978-3-7025-0753-4
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2014-07-22)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.