Dieses Romandebüt des französischen Schriftstellers Romain Puertolas, das nach seinem sensationellen Erfolg in Frankreich mittlerweile in sechsunddreißig Länder verkauft wurde, ist ein unterhaltsamer Schelmenroman mit einem ganz außergewöhnlichen Protagonisten, wie in die Literatur nur alle paar Jahre erfinden kann.
Er heißt Ayarajmushee Dikku Pradash, ist ein Fakir und außerdem ein fulminanter Hochstapler, nennt einen riesigen Schnurrbart sein eigen und kleidet sich gern in feiner Seide. Er lebt in Indien, von wo er eines Tages aufbricht, um sich in Paris bei IKEA ein neues Nagelbett zu kaufen. Genau 15 000 rostfreie Nägel soll es haben, so stellt er sich das vor.
Doch bevor er seine Bestellung aufgibt, trifft er bei seinem Rundgang durch den riesigen Markt auf Marie, der er im späteren Verlauf einer lustigen und dramatischen Handlung wieder begegnet. Doch zuvor erlebt der Fakir aufregende Abenteuer. Denn der Schrank, in dem er sich versteckt, weil er in ihm die Nacht im IKEA-Markt verbringen will, wird verladen und auf eine Reise geschickt.
Zum Vergnügen für seine Leser lässt Romain Puertolas den indischen Fakir durch die Welt reisen. Der Roman ist eine immer wieder erheiternde und unterhaltsame leichte Lektüre. Auf die Verfilmung dieses Schelmenstücks darf man gespannt warten.
Romain Puertolas, Die unglaubliche Reise des Fakirs, der in einem IKEA-Schrank feststeckte, S. Fischer 2014, ISBN 978-3-10-000395-9
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2014-05-21)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.