„One silver dollar, bright silver dollar,/changing hands, changing hands./Endlessly rollin', wasted or stolen,/changing hands, changing hands./Spent for a beer he's drinking,/won by a gambler's lust,/pierced by an outlaw's bullet/and rusted in the blood red dust./One silver dollar, worn silver dollar,/changing hands, changing hands,/love is a shining dollar,/bright as a Church bell's chime/gambled and spent and wasted,/and lost in a dart of time./One silver dollar, worn silver dollar,/changing hearts, changing lives,/changing hands.“, singt Marilyn Monroe als Kay Weston in „River of no return“ und tatsächlich geht es um’s nackte Überleben in diesem Western der ganz anderen Art. Auch in diesem Film spielt die Monroe eine Art Varieté-Künstlerin, die singen und tanzen kann, aber immer Pech in der Liebe hat. Dieses Mal „fällt“ sie für den Spieler Harry Weston (Rory Calhoun), der eine Goldmine beim Pokern gewonnen hat und sie nun so schnell wie möglich für sich eintragen lassen muss. Dafür borgt er, der „drifter, cheater, tinhorn“, sich von Kay Geld aus, kauft ein Floß und macht sich auf die Reise nach Council City. Als sie vor dem Haus von Matt Calder (Robert Mitchum) stranden, stiehlt Harry Matt sein Pferd und sein Gewehr und lässt Matt’s Sohn Mark und Kay schutzlos zurück. Bald tauchen auch schon die Indianer auf und so gibt es für die drei nur eine Lösung: den Fluss. Beauty more than skindeep
„Sicher habe ich auch Fehler gemacht. Aber ich habe dafür bezahlt.“ Matt Calder ist ein Mann, der einiges hinter sich hat, er saß im Gefängnis für Mord, aber er wollte dabei nur einem Freund helfen, aber verurteilt wurde er trotzdem, weil er ihn von hinter erschoss. Matt ist also kein Held, aber dennoch ein Mann, der versucht, die Dinge wieder zurechtzurücken und so kümmert er sich herzlich um seinen erst neunjährigen Sohn Mark und bringt ihm wichtige Dinge bei, die man nicht nur im Westen zum Überleben braucht: „Beauty? It’s only skindeep“, sagt er zu Mark, doch dieser frägt: „So yes, but how deep should it be?“ Die Antwort erhält Mark in der folgenden Filmhandlung, denn wirkliche Schönheit kommt von innen und man sollte sich von der äußeren nicht blenden lassen. „Old saying from an old crow“, erwidert Kay scherzhaft und als sich die beiden auf der Fahrt auf dem Fluss ohne Wiederkehr schließlich doch noch anfreunden, stellt Kay fest: „Trouble. It never gets me anywhere.“ „Sure it does. It gets you more of the same.“ „But trouble at least should get you somewhere.“ Otto Premingers Melodram ist aber auch eine Reflektion über Vorurteile, etwa wenn Kay Mark vorwirft, Harry doch gar nicht zu kennen: „You only know one thing about him. The thing between you and him.“ Schließlich macht jeder einmal Fehler. Und alle müssen auf ihre ganz eigene Art dafür bezahlen. File Your Claim
„The longer you last kess care“ Marilyn Monroe soll sich bei den Dreharbeiten, die teilweise wirklich in der rauen Natur Kanadas gemacht wurden, sogar den Fuß gebrochen haben. In einigen Szenen ist sie in Jeanshosen zu sehen oder mit verdeckten Beine, um diesen kleine Zwischenfall zu vertuschen. Sie singt neben dem eingangs zitierten „One Silver Dollar“ auch „River of No Return“ und „I'm Gonna File My Claim“. Seit. August 2013 erscheinen alle Filme von Marilyn Monroe auf Blu-ray bei Twentieth Century Fox.
Otto Preminger
Fluss ohne Wiederkehr
(Originaltitel: River of No Return)
USA 1954 91 Minuten
Twentieth Century Fox
Mit Marilyn Monroe, Robert Mitchum u.a.
[*] Diese Rezension schrieb: Jürgen Weber (2013-09-12)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.