Durch ihre Arbeit in den Wettersendungen verschiedener Radio- und Fernsehsender sind die beiden Meteorologen Sven Plöger und Frank Böttcher auch dafür ausgebildet und erfahren, komplizierte Zusammenhänge so herunterzubrechen, dass sie auch vom Normalbürger verstanden werden.
Genau das haben die beiden mit dem vorliegenden Buch getan, das bei Westend erscheint und in dem die sie sogenannte „Klimafakten“ auflisten und beschreiben. Sie schreiben über ihre Motivation zu diesem Buch:
„Wir möchten Ihr Interesse am Thema wiederbeleben beziehungsweise wecken. Wir möchten anhand ausgewählter Inhalte zeigen, dass ein kompliziertes Thema zwar differenzierter gesehen werden muss, aber dennoch verständlich bleiben kann und oft hoch spannend ist. Wir machen deutlich, dass es keinen Grund zur Resignation gibt und uns für eine gute Zukunft viele Möglichkeiten offenstehen. Und wir erläutern, dass eine Energiewende – so man sie handwerklich vernünftig durchführt – der richtige Weg ist.“
Beide Autoren lösen im Laufe des Buches diesen Vorsatz ein. Unaufgeregt und erkennbar frei von interessengeleiteten Ideologien erklären sie verständlich, worum es geht. Dabei legen sie insbesondere Wert auf die Darstellung jener Fakten und Hintergründe, die in der Schnelllebigkeit heutiger Medien meistens untergehen. Wie dort, wie in diesen Tagen von dem Taifun, der über die Philippinen raste, über Klimathemen berichtet wird, ist an der schnellen, katastrophischen Nachricht orientiert, die dann von den nächsten abgelöst wird. Nur aus einem Nebensatz etwa entnahm ich einem Bericht dieser Tage, dass die massenhafte Abholzung von Mangrovenwäldern an der Küste und die Rodung von Wäldern im Landesinneren das Land erst zum Opfer des Taifuns gemacht hat.
Alles in allem sind die beiden Autoren optimistisch und setzen auf die Zukunft: „Die jüngere Generation wächst mit den Themen Umwelt und Klima ganz anders auf als die ältere, die ihre Denkweise im Einzelfall mehr oder weniger erfolgreich ändern musste. Einer neuen Politikergeneration wird es möglicherweise viel leichter gelingen, zu einem weltweiten Konsens in Bezug auf den Klimawandel zu gelangen. Erstens sind sie für das Thema sensibilisiert und zweitens sind jüngere Menschen selbstverständlich auch viel intensiver von den sich verschärfenden Umweltproblemen betroffen.“
Man wird in den nächsten Wochen und Monaten sehen, wie eine neue deutsche Regierung mit dem wichtigen Thema der Energiewende umgeht und wie sie das auf europäischem und auf internationalem Parkett vertritt.
Sven Plöger, Frank Böttcher, Klimafakten, Westend 2013, ISBN 978-3-86489-048-2
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2013-11-13)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.