Martina Plieth, die Autorin dieser von Lena Miller illustrierten Geschichte für Kinder ab etwa sechs Jahren hat in der Zeit von 2005 bis 2010 als Pfarrerin in einem Altenheim gearbeitet und dabei viel Erfahrungen mit demenzkranken alten Menschen gemacht.
Im Rahmen ihrer heutigen Arbeit als Professorin für Gemeindepädagogik und Kirchlichen Bildungsarbeit an der Ev. Hochschule Nürnberg ist nun dieses Bilderbuch entstanden, das erfolgreich versucht, Kindern die Lebens- und Erfahrungswelt von demenzkranken Menschen zu vermitteln.
Es erzählt von der kleinen Mia und ihrer Oma. Die beiden verstehen sich sehr gut und verbringen sehr viel Zeit miteinander. Nur freitags ist das anders. Denn da hat Mias Oma immer etwas anderes vor. Dann packt sie drei Tafeln Schokolade und einige Erinnerungsstücke in ihre "Schätzetasche", wie sie sie nennt.
Mit jeder Woche mehr wird Mia neugieriger, wo denn die Oma da freitags hin verschwindet. Doch eines Tages darf sie das Geheimnis lüften, denn Oma erlaubt Mia, sie zu begleiten. Und so lernt sie in einem Altenheim nicht nur Frau Turboschnecke, Frau Anderland und die beste Hochstaplerin der Welt kennen, sondern erfährt so wie auch die jungen LeserInnen dieses schönen und wichtigen Buches viel über demente Menschen und was dieses Krankheit mit ihnen macht.
Martina Plieth hat ein eindrückliches Buch geschrieben über Demenz und ihre Folgen und auch darüber wie man in Freundschaft Menschen mit Demenz würdig und hilfreich begegnen kann.
Für Kinder, die demente Menschen zu ihrer Familie zählen ist das Buch nicht nur hilfreich sondern auch tröstlich.
Martina Plieth, Mia besucht Frau Turboschnecke. Ein Bilderbuch über Demenz, Neukirchener Verlag 2018, ISBN 978-37615-6424-0
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2019-05-03)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.