Die rumänische Regisseurin Adina Pintilie erforscht in ihrem Film die seelischen und körperlichen Tabus unserer vermeintlich sexuell befreiten Zeit. Für manche unangenehm wirken die Bilder von Menschen mit Angststörungen und körperlicher Behinderung, die sich ebenfalls auf den Weg zu einer erfüllten Intimität bewegen.
Pintilies halbdokumentarischer Film begleitet Laura, Tómas und Christian und interviewt die drei über einen Bildschirm in Form von Therapiesitzungen. Adina Pintilie’s Film will zeigen, wie man den anderen liebt, ohne sich selbst dabei zu verlieren. Die anfängliche Verstörung des Zusehers weicht alsbald der Berührung und Rührung.
Die Regisseurin mischt in ihrem Essayfilm über Intimität und Körpergefühl dokumentarische mit gestellten Elementen.
Der von der Kritik kontrovers aufgenommene Film wurde im Wettbewerb der 68. Internationalen Filmfestspiele Berlin uraufgeführt und dort mit dem Goldenen Bären ausgezeichnet. „Kino als Therapiestunde“ nannte der Rolling Stone den Film nach der für viele bestürzenden Prämierung bei der Biennale.
Adina Pintilie
Touch Me Not
(Originaltitel: Touch Me Not)
Rumänien, Deutschland, Tschechien, Bulgarien, Frankreich
Originalsprache: Englisch, Deutsch
2018, 125 Minuten, FSK 16
Musik Ivo Paunov, Einstürzende Neubauten
EAN 4042564190366
Extras: Trailer, Wendecover
Alamode
[*] Diese Rezension schrieb: Jürgen Weber (2019-04-15)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.