Der Bewegungstherapeut und Personal Trainer Arlow Pieniak hatte schon mit 25 Jahren zwei Bandscheibenvorfälle, was ihn vor zwei Alternativen stellte: entweder das tun, was die Ärzte ihm sagten („Sie dürfen nie wieder Sport treiben, sonst werden sie zum Krüppel!“), oder selbst tätig zu werden. Er entschloss sich bald für letzteres, da das Trainieren weniger schmerzhaft war, als das Herumliegen. Seiner Ansicht nach muss jeder Therapieansatz individuell ausgerichtet sein und verschiedene Aspekte berücksichtigen: orthopädische, physiotherapeutische und sportmedizinische. Durch seine eigene Leidensgeschichte gestärkt kann er heute die Schwachpunkte eines Körpers sehen und die Ursachen dafür „intuitiv erkennen“, wie er schreibt. Aus diesem Grund ist seinem Buch auch der Selbsttest „Welcher Körpertyp bin ich?“ eingegliedert, denn darauf bauen dann auch die jeweiligen Programme und Übungen auf. Pieniak unterscheidet zehn Typen und beschreibt diese ausführlich, sodass man sich selbst in einer der Kategorien einordnen kann.
Mit der Arlow-Defizitmethode zum Erfolg
Besonders Rückenschmerzen gehören zu den am weitesten verbreiteten Beschwerden der arbeitenden Bevölkerung Deutschlands, wie ein Gesundheitsreport des Dachverbands der Betriebskrankenkassen (BKK) bei Männern 2015 feststellte. Frauen haben außerdem mit dem Kreuz und bei Depressionen Probleme. Pieniak setzt genau hier an: seine „Defizitmethode“ genannte Strategie zur Bekämpfung von Schmerzen basiert auf dem Prinzip der Gegenseitigkeit. Wenn ein Muskel stärker oder schwächer ist als sein Gegenspieler kommt es zu einer muskulären Dysbalance, einem Ungleichgewicht. Sowohl Rücken- als auch Bauchmuskeln sollten trainiert werden, damit dieses Ungleichgewicht nicht zu einer Dysbalance führt. „Ich fokussiere mich auf die Defizite, die Menschen daran hindern, ihr typgerechtes Bewegungsmuster (optimal) zu nutzen.“, schreibt Pieniak.
Ohne Diäten Speck in Muskeln umwandeln
Von Ernährungstabellen hält der Autor deswegen nichts, weil seine Trainingsmethode auf Kraftaufbau basiert, denn wenn die Muskeln gefordert sind, verbraucht man auch mehr Energie. Der Stoffwechsel baut bis zu zwei Tage danach Fettreserven ab und die eigentliche Leistung des Körpers beginnt eigentlich erst nach der Anstrengung. Der Ausdauersport würde zwar im Zeitraum der Belastung mehr verbrennen, aber beim Krafttraining kommt man insgesamt einfach besser weg. Wer sich also vor mühsamen und anstrengenden Diäten fürchtet, ist bei Pieniak genau richtig: „Essen Sie bei ihren drei Mahlzeiten so viel und was Sie wollen (außer Süßes) und sparen Sie sich die Snacks zwischendurch“. Wer Körperfett verlieren will, sollte als Krafttraining machen und innert zwei Jahren auch das eigene Körpergewicht stemmen. Zweimal die Woche kräftig Kraft trainieren und an zwei weiteren Tagen ein 10-minütiges Intervalltraining nach Wahl.
Nach dem Typenteil erfolgen Erklärungen zu den Hauptübungen sowie Trainingspläne und Erklärungen zum Trainigsplus (3-Schritte-Programms aus Mobilisieren, Stabilisieren und Trainieren). Dazu viele farbige Illustrationen, wie man die Übungen auch richtig macht und Mut schöpft. Der Frühling kann kommen!