Nach seinen sehr erfolgreichen und in mehrere Auflagen gegangenen Bücher über die Kulturgeschichte der deutschen, italienischen und österreichischen Küche, die allesamt im C.H. Beck Verlag erschienen sind, legt der Münchner Restaurantkritiker Peter Peter nun das lange erwartete Buch über die französischen Küche vor.
Wie schon in den anderen Büchern verbindet Peter Peter wieder die Besonderheiten der jeweiligen Kochkunst meisterhaft mit der zugehörigen Kulturgeschichte. Wieder hat er seine "kulturhistorische Schatztruhe" geöffnet und beschriebt, warum die französische Küche über viele Jahrhunderte hinweg bis auf den heutigen Tag ihre unangefochtene Spitzenstellung behauptet hat.
Prächtig illustriert und mit insgesamt 20 Originalrezepten versehen, macht sein hier vorliegendes Buch nicht nur großen Appetit darauf, die Finesse und Vielfalt der Küche unserer Nachbarn zu erkunden, sondern vermittelt so ganz nebenbei eine Menge Wissenswertes über das Land, seine bewegte Geschichte und seine Kultur, die schon immer unlösbar mit dem Essen und Trinken verbinden war.
Seine Geschichte der französischen Küche spannt den Bogen von keltischen Anfängen und griechischen Kolonisten bis zur Erfindung des modernen Restaurants in der Ära der Revolution und zur heutigen Sterneküche. Die römische Eroberung Galliens, die Landwirtschaft und Küche romanisierte, und die kulinarische Verfeinerung am Hof des Sonnenkönigs sind zwei der immer noch tragenden Säulen dieses 2010 von der Unesco anerkannten Weltkulturerbes der Grande Nation. Das vibrierende Zentrum Paris, die Vielfalt der Regionalküchen und die handwerkliche Qualität der Weine und Lebensmittel zeichnen dieses Erbe aus.
Mit einen umfangreichen Anhang versehen, ist das Buch ein wunderbares Geschenk für jeden Freund französischen Essens und Trinkens und seiner Kultur. Sehr zu empfehlen.
Peter Peter, Vive la cuisine. Kulturgeschichte der französischen Küche, C. H. Beck 2019, ISBN 978-3-406-72624-8
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2019-06-26)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.