Zwar hat sich in den vergangenen Jahren der Umgang mit dem Tod in der Gesellschaft verändert, es wird offener darüber geredet, Rituale und Traditionen sind Veränderungen unterworfen und immer mehr Menschen beginnen auch in persönlichen Büchern über ihre Erfahrungen mit dem Sterben und dem Tod ihnen naher Menschen zu schreiben.
Was sich jedoch nicht verändert hat, durch den Wegfall und die Auflösung vieler alter Traditionen und Trauerrituale in der Gesellschaft meiner Beobachtung nach noch schwieriger geworden ist, ist der Umgang mit Menschen, die vom Tod betroffen sind.
Das vorliegende Buch der professionellen Trauerberaterin Chris Paul will helfen, die Hilflosigkeit und Sprachlosigkeit zu überwinden, die uns oft überfällt, wenn wir uns nahestehenden Menschen, Freunden oder Angehörige, begegnen, aus deren persönlichem Umfeld ein Mensch gestorben ist und die darüber trauen und weinen.
Gut aufgebaut, mit vielen in speziellen Kästen aufgelisteten Tipps und kleinen Übungen will Chris Paul ihren Lesern helfen, in solchen Fällen ihre Unsicherheit und „Angst vor fremden Tränen“ abzubauen. Sie sollen ermutigt werden zu offenen und tröstenden, für die Trauernden hilfreichen Begegnungen.
Dem bislang Unaussprechlichen Worte geben, aber auch einfach Präsenz zeigen ohne Worte und vor dem Schmerz und den Tränen der anderen nicht fliehen, zuhören lernen und die trauernden Freunde und Angehörigen nicht allein lassen – all das kann man mit diesem hilfreichen Buch lernen.
Ideal auch für Mitglieder von Trauergruppen, ehrenamtliche Mitglieder von Besuchsdiensten etc.
Chris Paul, Keine Angst vor fremden Tränen. Trauernden Freunden und Angehörigen begegnen, Gütersloher Verlagshaus 2013, ISBN 978-3-579-07303-3
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2013-10-28)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.