Kinder lieben Bilderbücher wie dieses schöne Exemplar, das 2014 schon in Frankreich erschienen ist. Da wird erzählt von einem ungewöhnlichen Fund, der langen, liebevollen Suche nach einer Lösung des Rätsels und dann von einem überraschenden und lustigen Ende.
Ein sympathischer kleiner Mistkäfer namens Otto findet eines Tages, als er gerade eine prachtvolle Mistkugel vor sich her schiebt, etwas, das gerade mit einem „Bumm!“ neben ihm gelandet ist und wie ein Ei aussieht. Es hat seltsame Dellen und ist rund.
Otto ist mutig und hat auch ein großes Herz. Denn er will, dass die Eltern von diesem Ei es wieder bekommen, damit sie es ausbrüten und Leben schenken können. Und er macht sich auf die Suche. Die Eier des Straußes, den er zuerst trifft, sind viel größer. Selbst der Kuckuck, der ja nun wahrlich viele unterschiedliche Eier kennt, kann damit nichts anfangen. Auch der Frosch und die Schlangen am Fluss können ihm nicht weiterhelfen. Da erinnert sich eine Schlange, einmal ein solches Ei verschluckt zu haben. Es sei von der Wiese dort drüben gekommen.
Und als Otto, mutig wie er ist, sich an den Rand dieser Wiese begibt, sieht er haufenweise Eier wie das seine. Und er sieht Menschen, mit langen Stöcken bewaffnet, die auf diese Eier einschlagen, bis sie am Schluss in irgendwelche Köcher fallen. „Was für ein fürchterlicher Anblick!“
Otto macht sich aus dem Staub. „Und im Grunde seines Käferherzens ist er glücklich. Denn jetzt kann er das Ei behalten, das er eigentlich schon lange, lange nicht mehr hergeben wollte!“
Bei der Unmenge an Golfplätzen im Land werden die Kinder, denen dieses Buch vorgelesen wird, nicht lange brauchen, das angeblich Ei zu identifizieren.
Eine schöne, ausgefallene Bilderbuchidee mit beeindruckenden Illustrationen.
Fred Paronuzzi, Andree Prigent, Otto findet was, NordSüd 2016, ISBN 978-3-314-10333-9
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2016-03-07)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.