Dieser Roman ist eine auch sprachlich derbe Kost. In bester Tradition italienischer Komödien zieht der Autor Piersandro Pallavicini alle Register des schwarzen Humors und einer überwältigenden Situationskomik, die den Leser alle Paar Seiten sowohl zum Lachen bringt, als auch zu dem Gedanken, ob er sich das weiter antun soll.
Pallavicini erzählt die Geschichte des alten Käsefabrikanten Alfredo Pampaloni. In den 60 er Jahren reich geworden und als Vorbild dem große Gunter Sachs nacheifernd, hat er sich entschlossen, sein Erbe endlich aufzuteilen (beziehungsweise das, was von ihm noch auffindbar ist).
Er ruft alle seine Kinder zu sich in sein Feriendomizil in einem heruntergekommenen Bergdorf, das einmal zu einem großen touristischen Zentrum ausgebaut werden sollte, an dem aber die Zeit ebenso vorbeigegangen ist wie an Pampaloni selbst.
Und es kommen aus London der Sohn, ein Galerist , der ganz scharf ist auf das große Geld, das er schon von weitem riecht, und die Tochter Carla, die sich schon seit ihrer Kindheit ewig benachteiligt fühlt und jetzt als Universitätsprofessorin arbeitet.
Aus ihrer Sicht bekommen wir als Leser mit vielen Rückblicken in die Vergangenheit jenes Treffen in den Bergen berichtet. Da brennen auf einmal Häuser. Millionen sind und bleiben verschwunden und ein großes Familiengeheimnis zieht alle in seinen Bann.
Eine köstliche Lektüre, die, bleibt man nach anfänglichen Zweifeln dabei, sich lohnt und einen immer wieder in lautes Lachen ausbrechen lässt. Bester schwarzer italienischer Humor vom Feinsten.
Piersandro Pallavicini, Erben auf italienisch, Folio Verlag 2015, ISBN 978-3-85256-669-6
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2015-11-10)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.