Der Phönix (altgriechisch für „Der Wiedergeborene/Der neugeborene Sohn“) war ein mythischer Vogel, der verbrennt, um aus seiner Asche wieder neu zu erstehen. Er steht also nicht für das Ende, den Untergang, sondern vielmehr für die Wiedergeburt und indirekt auch für die Unsterblichkeit, da, wenn er verbrennt, ein Ei zurückbleibt, aus dem er später wiedergeboren wird. Feuer bedeutet aber auch Reinigung, Erneuerung und vielleicht eine Wiedergeburt in einer ganz anderen Erscheinungsform?
Es ist nicht immer leicht, der Handlung von Comics zu folgen, zu viel wird vorausgesetzt, was in älteren Episoden sich abgespielt hat, kann nur sehr schwer in einer Synopsis nachgeholt werden. Aber dennoch versucht es Thomas Witzler auch in seiner „Feuertaufe“ nochmals, das Wichtigste zusammenzufassen. Die kosmische Elementargewalt will sich mit Hope, der Hoffnung des Mutantenvolkes, verbinden, doch gleichzeitig erinnert der Feuervogel auch an Jean Grey, die erste Liebe vom X-Men Scott Slim, der Mutant mit der roten Brille. Die Wurzeln des Phoenix würden bis in die Zeit des Urknalls zurückreichen, denn er war der Funke, der das Feuer das Lebens entzündete und ist auch die Flamme, die letztendlich alles verzehren wird. Jean, die eigentlich grundsätzlich nichts Böses im Schilde führte, wird zum Herd dieser unglaublichen Kraft und löscht in dieser Verbindung 5 Milliarden Bewohner eines nicht näher genannten Planeten aus. Das Volk der Shi’ar fordert daraufhin ihren Kopf, doch sie richtet sich lieber selbst, um ihre Schuldgefühle auszulöschen. Wenig später stellt sich heraus, dass sie noch, weil der Phoenix sie am Leben erhielt, um sie später noch für seine Zwecke benutzen zu können. Nunmehr entbrennt ein neuer Kampf, denn in „Phoenix-Abgesang“ sind gleich mehrere Leute auf der Jagd nach Jean Grey oder Phoenix und es bleibt bis zum Schluss unklar, wer sie schlussendlich bekommt. Eine besonders gemeine lächerliche Figur gibt bei dieser „Jagd nach Jean“ übrigens Quentin Quire ab, der grünköpfige Irokosenpunk, der seine tote Sophie stets in seinen Armen trägt, um sie vom Phoenix wiederbeleben zu lassen. Interessant ist aber auch der Ansatz, dass sich der Phoenix eigentlich von der Energie seines Gegenübers nährt, denn wenn Scott seine Energieschutzbrille abnimmt, wächst Phoenix und auch Jean Grey in ihr, kann sie immer weniger kontrollieren. Vielleicht sollte man manchen bösen Energien also einfach auch weniger Aufmerksamkeit schenken, dann schrumpfen sie? Das sollte man wirklich mal ausprobieren. Die X-Men jedenfalls finden einen Weg, das Weltall wieder zu „fixn“, Farbenrausch inklusive!