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Frederic Ollivier - Luxusliner
Buchinformation
Ollivier, Frederic - Luxusliner bestellen
Ollivier, Frederic:
Luxusliner

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(Bücher frei Haus)

Wer hat noch nie von einer Luxusreise auf einem Luxusdampfer in ein Luxusland geträumt? „Mauritania“ oder „Acquitania“ hießen die Traumschiffe der Vorkriegszeit, später wichen ihnen die „Olympic“ oder „Titanic“, die „Queen Mary“ und die „Normandie“, bis sie alle zusammen dem Zweiten Weltkrieg weichen mussten, nachdem es vor allem die Luftfahrt verstand, zu obsiegen. Bis in die Siebziger wurde es dann eher still um die Luxusliner, doch seither gibt es wieder eine Art Trend, hin zum Seele baumeln lassen, Zeit haben, Meditieren und Genießen ohne den Stress des Alltags. Wie schön und unterhaltsam eine solche Fahrt ja auch sein kann, zeigt nicht umsonst der Film „Bitter Moon“ von Roman Polanski. Der Traum ist also noch lange nicht ausgeträumt, wie auch vorliegende Publikation zeigt, hat die Renaissance der Traumschiffe erst so richtig begonnen.

„New York ist eine Stadt, die einen aufrecht begrüßt“, soll einst Paul Eluard gesagt haben und wie viele Auswanderer wohl die Silhouette von Manhattan mit demselben Gedanken begrüßten und voller Hoffnung auf Ellis Island die Zollkontrollen über sich ergehen ließen. In erster Linie dienten die Schiffe ja vorerst dem Warentransport zwischen Amerika und Europa, dann erst den Passagieren, die ihr Glück in der Fremde versuchen wollten. Die Transatlantikdampfer fuhren zwischen 20 und 30 Knoten und beförderten teilweise auch sehr berühmte Passagiere wie etwa die Greta Garbo oder Marlene Dietrich. Die Konkurrenz zwischen der Cunardlinie, der White Star und Kaiser Wilhelm`s Norddeutschem Lloys, dessen Schiffe in Stettin, dem heutigen polnischen Sczezecin, gebaut wurden, belebte das Geschäft und wohl auch die technischen Entwicklungen. Natürlich musste auch auf das Luxus- und Komfortempfinden der Passagiere Rücksicht genommen worden und darunter litten zu oft auch die technischen Neuerungen, die deswegen eingeschränkt werden mussten. Erstaunliche Aufnahmen des Innenlebens der Luxusschiffe ergänzen einen interessanten Text und lassen den Leser in einer Welt aus Fantasie und Realität eintauchen. Teilweise scheint es unglaublich, was andere Generationen vor uns schon geleistet hatten und was alles durch den Krieg zunichte gemacht worden war.

„Die Goldenen Jahre“ der Dampfschifffahrt waren genau die von 1919 bis 1939, also die Zeit zwischen den Kriegen. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde von Kohle auf Erdöl umgestellt, was zur Folge hatte, dass die „Black Gangs“, die Heizer, die unter teilweise menschenunwürdigen Bedingungen schuften mussten, der Vergangenheit angehörten. Bis zu 200 Mann hatten auf diese Weise, durch das Schippern von Kohle, die Schiffe am Laufen gehalten. Auch wurden oft alte Schiffe generalüberholt und liefen unter neuem Namen aus dem Hafen aus, so geschehen etwa der „Vaterland“, die als umgebaute „Leviathan“ lange Zeit den Titel des größten Steamers aller Flotten verteidigen konnte. Atemberaubende Fotoaufnahmen zeigen die Schiffe sowohl am Trockendock als auch zur See, die Dimensionen sind teilweise phänomenal und man mag den Kopf schütteln über so viel zur Schau getragenen Reichtum und Opulenz, bei gleichzeitiger Eleganz und Stil. Die Normandie beherbergte im Salon der ersten Klasse vier (!) Ensembles, der Raum selbst umfasste 90 Meter und war mit Kunstgegenständen ebenso geschmückt wie mit einer Armee aus illustren Leuchtern, die wohl auch die Nacht auf der schwärzesten See zum sonnigsten Tag an Land verwandeln konnten. By the way hatte die Normandie auch ein 23 Meter langes Schwimmabad, das von einem prächtigen Fries von Victor Menu umgeben war. Ganz nebenbei entriss die Normandie mit 31 Knoten Geschwindigkeit übrigens auch noch der Queen Mary das Blaue Band. Wir schreiben immer noch erst das Jahr 1930! Wie es übrigens zu einem Duell der beiden Luxuskreuzer kommen sollte und was genau dabei geschah, schildert die vorliegende Publikation ebenso wie viele weitere Episoden aus der alten und modernen Schifffahrtsgeschichte. Ein wahres Abenteuer zur See also, ihr Landratten!

Im selben Verlag ist auch ein eigener Band zur 2004 fertiggestellten „Queen Mary II“ erschienen, die seinerzeit den Boom der Traumschiffe auslöste. Wer also noch mehr über ein ganz besonderes Passagierschiff, u. a. den Bau, Stapellauf und erste Karibikkreuzfahrt, erfahren möchte, suche die Seite des Verlages auf. Außerdem möchte ich natürlich auf den Kalender der Ozeanriesen hinweisen, den es ebenfalls auf der Seite des Delius Klasing Verlages zu bewundern gibt.

Frederic Ollivier
Luxusliner
Die goldene Ära der Traumschiffe

2009
Delius Klasing Verlag
Edition Maritim
232 Seiten 58 farbige Abbildungen, 142 S/W-Fotos Großformat 26,5 x 36 cm
ISBN 978-3-892256199
39,90.-

[*] Diese Rezension schrieb: Jürgen Weber (2010-01-24)

Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.


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