Dieses zuerst in England erschienene, von Christel Rech-Simon ins Deutsche übersetzte Bilderbuch zeigt mit liebevollen Illustrationen und lustigen Texten, welche vielfältigen Familienformen es gibt, und hilft Kindern, die in solchen, teilweise ungewöhnlichen Familienkonstellationen aufwachsen, ihr Anderssein zu akzeptieren.
Es beginnt, als Alex eine Tages seinen Schulfreunden erzählt, mit Emma sei gestern eine neue Schwester in seine Familie gekommen, ein Pflegekind so wie er selbst. Alle Kinder freuen sich darüber, nur der rüpelhafte Jimmy Martin schreit laut und abfällig, dass Alex` Familie doch nicht normal sei.
Traurig kehrt Alex nach Hause zurück und fragt seine Mama: „Sind wir normal?“ Die Mutter nimmt die Frage ernst und sagt“ „Ganz und gar nicht!“ Dann holt sie das letzte Klassenfoto heraus und sie gehen miteinander die einzelnen Schüler durch. Sie finden gemeinsam heraus, dass jeder Schüler in einer anderen Familienkonstellation lebt und erleben, dass das ganz normal ist.
In einem Nachwort für Eltern Erzieher und Vorleser beschreibt die analytische Kinder- und Jugendtherapeutin Christel Rech-Simon die sozialen, psychologischen und therapeutischen Zusammenhänge des Themas. Sie resümiert, „dass jede Familie einzigartig ist, dass es keine ‚normale‘ Familie im Sinne einer Gleichheit gibt und dass ihre Besonderheit ein wichtiger Bestandteil des individuellen Identitätsbildung ist.“
Belinda Nowell, Wer hat schon eine normale Familie, Carl Auer Verlag 2017, ISBN 978-3-8497-0203-8
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2018-01-17)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.