Katharina Sieg hat in diesem feinen Bilderbuch eine lustige und nachdenkliche Geschichte der Geschichtenerzählerin Christine Nöstlinger mit eindrucksvollen und charakterstarken Bildern illustriert.
Christine Nöstlinger, die seit Jahrzehnten nichts lieber tut, als Geschichten zu erzählen für Kinder, hat für dieses Bilderbuch eine Geschichte erfunden über diese wundervolle Tätigkeit.
Sie beginnt mit einer Zeitungsmeldung, nach der ein Hund jeden Tag um 10 Uhr allein mit der Fähre von der Insel Maddalena nach Palau übersetzt. Jeden Morgen läuft er zur Stadt hinauf, spaziert ein wenig durch die Gassen und legt sich dann vor der Kirche in den Schatten. Kurz vor der Abfahrt der letzten Fähre macht er sich auf zu Hafen und fährt zurück.
Die Leute, die den Hund Max getauft haben, glauben, er warte auf irgendetwas. Die Schneiderin, der Pfarrer, die Gemüsefrau, der Bäcker, die Wirtin und der Baumeister überlegen jeden Abend vor der Bar beim Apero, worauf der Hund wohl warten könnte.
Und sie erhalten nacheinander von dem Hund völlig unterschiedliche Erklärung, die jeder von ihnen für die wahre Geschichte hält. Doch Gina, die kleine Tochter der Wirtin, ist nicht überzeugt und fragt Max am Sonntag selbst. Der erzählt ihr von seinem Beruf und vom Unterschied zwischen Lügen und Geschichten.
Ein wunderbares Bilderbuch über die Freude an und in Geschichten. Und weil Kinder Geschichten lieben, werden sie dieses Buch mögen, und vielleicht selbst anfangen wie Max.
Christine Nöstlinger, Katharina Sieg, Jeden Morgen um 10, Nilpferd 2016, ISBN 978-3-7074-5189-4
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2017-02-06)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.