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Franco Nero - Franco Nero Western Collection
Buchinformation
Nero, Franco - Franco Nero Western Collection bestellen
Nero, Franco:
Franco Nero Western
Collection

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(Bücher frei Haus)

Mit „Mit Django kam der Tod“ (Originaltitel: L’uomo, l’orgoglio, la vendetta, also etwa: ein Mann, sein Stolz, seine Rache) hat der Regisseur Luigi Bazzoni in der spanischen Wüste von Andalucia seine ganz eigene Version der Oper von Georges Bizet resp. deren Originalvorlage „Carmen“ von Prosper Mérimeé verfilmt. Die ockerfarbene Wüste, die gnadenlose Sonne, ein Mann, der von seinen Häschern verfolgt wird ist die erste Einstellung in seiner Western-Adaptation des Carmen-Stoffes und Django alias Don Josè gibt einen ebenso verzweifelten wie verliebten Rächer, wie es in der Originalvorlage beschrieben ist: „Me dicas vriarda de jorpoy, bus ne sino braco“, (Zwar bin ich in Wolle gekleidet, aber deswegen bin ich noch lange kein Lamm!). Die Liebe ist schuld an seinem Wahnsinn und der Ursprung seines Begehrens danach ist Carmen, die ihn gereizt hat und irgendwie alle Männer liebt und doch keinen.

Dimmi che mi ami almeno una volta…
So muss Django bald selbst herausfinden, dass seine Angebetete schon mit Lt. Miguel Garcia (Klaus Kinski) verheiratet ist, was alsbald zu einem spannenden Messerzweikampf der beiden Nebenbuhler führt. Und als Django endlich glaubt, Carmen und den Schatz ganz für sich gewonnen zu haben erwidert ihm Carmen nur kratzbürstig: „Alora vuol dire che anche nostro tempo è venuto“. Bei einem Stierkampf muss Django aber schließlich die ganze Wahrheit erfahren, nämlich, dass Carmen tatsächlich nur einen Mann liebt: den Picadoro Lukas. Als sie von Django schließlich vor die Entscheidung gestellt wird, mit ihr nach Amerika zu fliehen oder in der Sonne zu verrotten, verweigert sie sich ihm endgültig. „Dimmi che mi ami almeno una volta“, haucht Django in ihre Ohren und hat bald seine Hände erneut ins Blut seiner Liebe getaucht. Eine spanndende Kutschenverfolgungsjagd, der Messerzweikampf zwischen Nero und Kinski und die andalusische Sonne, begleitet von einem ausgezeichneten Soundtrack, machen „Mit Django kommt der Tod“ zu einem außergewöhnlichen Westernspektakel, wie es die Welt noch nicht gesehen hat. In einem eigens für Koch Entertainment 2013 geführten Interview mit dem Protagonisten erzählt der sympathisch gealterte Schauspieler aus seiner Jugend und von seinen Filmen, er nennt sie „cool comedy“ und für die Gewalt würde uns der Herr schon vergeben: „il signore perdonaci“. In über 100 Filmen hätte Django im Titel die Hauptrolle gespielt, allerdings nur in den deutschen Synchronfassungen und der eigentliche originale Django ist und bleibt Franco „preparati la barra“ Nero. „La libertà fa un uomo“ ergänzt Franco Nero am Ende des Interviews, aber der Django, der sich in Carmen verliebt ist kein Mann mehr und schon gar nicht frei, sondern zum Opfer seines Begehrens geworden. Eine Warnung an alle Männer und Djangos, die wegen einer Frau allzu schnell den Kopf verlieren, wobei er dabei nicht unbedingt von einem Messer abgetrennt werden muss.
Mit Zwiebeln und sprechenden Pferden
In „Cry, Onion“ muss Franco Nero nicht in einen sauren Apfel, sondern eine süße Zwiebel beißen. Er erwacht auch in einem Zwiebelkarren, denn seine Freund nennen ihn „Zwiebeljack“. Aber eigentlich hat er gar keine Freunde, nur die beiden Jungs, die Söhne seines ermordeten Geschäftspartners sind auf seiner Seite. „Zwiebel-Jack räumt auf“ ist ein nicht ganz ernst gemeinter Western, in dem der Titelheld und sein sprechendes Pferd Archibald es mit einem skrupellosen Ölmagnaten aufnehmen. Ganz im Stile der größten Terence Hill-Erfolge passt diese DVD nicht wirklich zu den beiden erstgenannten Meisterwerken des Genres, darüber täuscht auch die mit einem Audiokommentar von Regisseur Enzo G. Castellari („Inglorious Basterds“) Ausgabe nicht hinweg.

Idealismus: der Dünger der Friedhöfe
Die Franco Nero Western Collection von Koch Entertainment beinhaltet zudem das Genremeisterwerk „Mercenario“ (R: Sergio Corbucci, deutsch: Die gefürchteten Zwei) aus dem Jahre 1968, der u.a. auch die Frage klärt, warum eine Revolution grundsätzlich nichts an den Ausbeutungsverhältnissen des Kapitalismus ändern kann und alles das wird quasi auf dem Rücken einer Prostituierten erklärt: „Il sedere e la testa, come mai possono arrivare ad un punto, se tra le due è la spina lunga?“ Aber auch andere Weisheiten des „Söldners“ haben es in sich: „l’idealismo è il concime dei cemiterii“, der Idealismus ist der Dünger der Friedhöfe. Franco Nero, der den „Mercenario“ zynisch materialistisch interpretiert, weiß im eigens für diese Koch Media Produktion erstellten Interview, dass in jener Zeit nicht Mann und Frau als Protagonisten, sondern gerade „due uomini molto a moda“ waren.

Koch Media Home Entertainment
Franco Nero Western Collection (3 Blu-rays)
Italien 1967
Koch Blu-ray DVD 91 Minuten
Mit Franco Nero als Django (Original: Don José), Tina Aumont als Conchita (Original: Carmen), Klaus Kinski als Lt. Miguel Garcia, Marcella Valeri als Dorotea

[*] Diese Rezension schrieb: Jürgen Weber (2014-05-06)

Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.


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