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John Cullen Murphy - Prinz Eisenherz Jahrgang 1999/2000 Band 15
Buchinformation
Murphy, John Cullen - Prinz Eisenherz Jahrgang 1999/2000 Band 15 bestellen
Murphy, John Cullen:
Prinz Eisenherz Jahrgang
1999/2000 Band 15

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(Bücher frei Haus)

„Im Zentrum des wabernden Nebels ist der Himmel blau und eine Insel taucht auf, die auf keiner Karte verzeichnet ist“, heißt es im vorliegenden Abenteuer des Prinzen, das auf Flora Magnesia, Island, Tintagel, Cong und vielen weiteren Orten spielt. Was gibt es Schöneres als sich in der kommenden Herbstsaison hinter einem Ofen zu verkriechen und Prinz Eisenherz zu lesen? Eben! Wer den vorliegenden Prinz Eisenherz aufmerksam liest, wird auch endlich erfahren, welche historisch verbürgte Figur für unsere heutige Zeitrechnung verantwortlich ist. Denn selbstverständlich gab es diese auch lange Zeit nach Christi Geburt noch nicht, sondern wurde eigentlich erst zur Zeit der Völkerwanderung „erfunden“. Dionysius Exiguus lebte –nach seiner Zeitrechnung - von ca. 470 bis ca. 544 nach Christus und hatte als erster den Gedanken, die Geburt Jesus als Anfang unserer Zeit zu setzen, um davon ausgehend die Römer, Hebräer und Babylonier in ihrer Zeitrechnung quasi zu übertrumpfen. Seine innovative Zeitrechnung soll sich jedenfalls erst ab dem 8. Jahrhundert im westlichen Europa „auf breiter Front“ durchgesetzt haben, wie Uwe Baumann in seinem – wie immer -kompetenten Vorwort zum vorliegenden 15. Band der Werkausgabe Prinz Eisenherz Jahrgang 1999/2000 von John Cullen Murphy schreibt, auch wenn sich Dionysius Exiguus bei der Festlegung des Geburtsjahres Jesu doch um einige Jahre verrechnete...

Wikinger-Althing und Athenische Demokratie
Aufmerksame Leser wissen natürlich, dass auch der Schöpfer der Prinz Eisenherz Saga es nicht allzu genau mit den Jahreszahlen genommen hat, darüber wurde in den anderen Rezensionen auf dieser Site (www.versalia.de) schon einmal ausführlich eingegangen. Nichtsdestotrotz ist die Legende vom Singenden Schwert in einer der wohl spannendsten Epochen der nachrömischen Geschichte angesiedelt, in der zwar das Imperium Romanum schon untergegangen ist, seine Verwaltungsstrukturen aber dennoch erhalten bleiben oder von den nachrückenden Völkern übernommen werden. Auch Ostrom wird in Prinz Eisenherz zu vollen Würden getragen, das Reich, das noch weitere tausend Jahre nach dem Untergang Westroms bestehen blieb. Zum Vermächtnis des Römischen Imperiums gehörte schließlich aber auch die Staatsform der Republik, die in vorliegendem Band sogar von dem gutaussehenden Königssohn aus Thule in Betracht gezogen wird. Auf seiner Reise nach Island stößt Eisenherz nämlich auf den Althing der Wikinger, der als Ältestenrat dem Konzept einer demokratischen Volksvertretung quasi ziemlich nahe kam. Die „Chroniken“ berichten nämlich, dass es dem Prinzen sehr bewusst war, dass es im Athen der Antike eine Regierungsform namens „Demokratie“ gab, die ihren „König“ selbst wählten oder eben auch abwählten.

Königreich des verdienten Adels
„Ein Erb-Prinzip, der zukünftige König von Thule, der sein Leben dem unverbrüchlichen treuen Dienst für König Arthur und die Ideale Camelots geweiht hat, erwägt zumindest in dieser überaus kritischen politischen Zwangslage, das Volk an der Macht zu beteiligen, um den Idealen Camelots vielleicht eine neue Zukunft zu ermöglichen.“, schreibt Baumann und eröffnet damit einen prächtigen und farbenfrohen Bilderreigen mit beeindruckenden Großillustrationen, rahmenlosen Bildern, flashbacks und Rückblenden und außergewöhnlichen Abenteuern wie man es eben nur von einem Königssohn kennt. Aber dieser Adel ist keiner der Geburt, sondern einer der Innovation und des Erfindungsgeists eines malerischen Wunderkindes und seines Historikersohnes Cullen Murphy, der jeweils die neuen Geschichten erfand. Der Adel eines Künstlers eben. Hal Foster hatte Murphy Vater ja noch eingeschult.

John Cullen Murphy
Prinz Eisenherz
Jahrgang 1999/2000
Band 15

[*] Diese Rezension schrieb: jürgen Weber (2016-10-23)

Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.


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