Die „Geigen der Hoffnung“ des israelischen Geigenbauers Amnon Weinstein, die, eine Arbeit seines Vaters Mosche fortsetzend, immer wieder in Ausstellungen und Konzerten an die Leiden ihrer einstigen jüdischen Besitzer in den Konzentrationslagern der Nazis erinnern, waren der Ausgangspunkt für das vorliegende Buch von Titus Müller und Christa Roth.
Der Geschichte und der Erinnerungsarbeit von Amnon Weinstein, die Christa Roth nach vielen Besuchen bei ihm in Israel erzählt, wird in veränderter Schrift eine fiktive Geschichte gegenübergestellt von den beiden Brüdern Marek und Stani, die Titus Müller erzählt. Es ist die Geschichte zweier Brüder, die ins KZ Dachau deportiert werden und die Hölle überleben, auch weil sie Musiker sind. Sie nimmt rund zwei Drittel des Buches ein und beruht größtenteils auf Tatsachen. In einem Gespräch mit israelnetz.com erzählt er: „Den Häftling Nummer 95101 gab es wirklich. Der hieß aber eigentlich Abraham Mertschinski und hatte nicht einen Bruder, sondern zwei, mit denen er von Lodz nach Dachau kam. Es gibt diese Geige von ihm, die wird von Amnon Weinstein restauriert, und es gibt ihn und er war wirklich in Dachau. Ein Freund, dem er nach dem Krieg die Geige geschenkt hat, sagt, er habe die Geige wirklich im Lager gespielt.“
Ein bewegendes Buch ist „Geigen der Hoffnung“, ein Buch das nicht nur den unmenschlichen Schrecken der Vernichtungslager beschreibt, sondern auch von der Hoffnung auf Versöhnung beseelt ist.
Titus Müller, Christa Roth, Geigen der Hoffnung, Adeo 2016, ISBN 978-32-86334-117-6
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2016-11-14)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.