Das Leben ist ein Prozess ständiger Veränderungen. Viele davon geschehen unbewusst, kaum wahrnehmbar, schaffen eher sanfte Übergänge.
Doch in bestimmten Abschnitten und Situationen unseres Lebens (es gibt da verschiedene Theorien, in welchem Lebensalter sie verstärkt auftreten), sind große Veränderungen angesagt. Sie kündigen sich an, werden in der Regel von den Individuen auch wahrgenommen, doch in vielen Fällen gleich wieder verdrängt und nach unten gedrückt. Denn oft noch viel stärker als der Drang nach lebenserhaltender und lebensschaffender Veränderung ist der dem Menschen eigene Wunsch, alles so zu lassen, wie es ist, um die Angst vor dem Neuen, dem Unsicheren etc. nicht spüren zu müssen.
So lange geht diese Verdrängung gut, bis die Seele sich einen anderen Ausweg sucht und in einem Burnout oder eine Depression um Hilfe schreit.
Doch soweit muss es nicht kommen, schreibt die Psychotherapeutin Johanna Müller-Ebert in ihrem neuen Buch „Wie Neues gelingt“, in dem sie „vier Schritte zur Veränderungskompetenz“ aufzeigt und sie mit vielen Fallgeschichten aus ihren Beratungspraxis illustriert.
Es geht ihr immer wieder um eine „willentliche kreative Mitwirkung an einem zufriedenstellenden eigenem Leben“. Die nötigen Veränderungen beginnen innen. Sie sollen wahrgenommen werden, Zeit haben dürfen, irgendwann in eine Entscheidung münden und schließlich verarbeitet, gesichert und verwurzelt werden. Eines macht die Autorin immer wieder deutlich: es geht nicht um die einmalige große spektakuläre Veränderung, auch wenn die durchaus gibt, es geht auch nicht um eine einmalige Veränderung bei einem aufgetretenen Problem.
Es geht darum eine Fähigkeit, eine Kompetenz zu erwerben und sie zu pflegen, Veränderungen zuzulassen und zu begleiten. Nämlich immer dort., wo es angezeigt ist, immer dort, wo Fluss im eigenen Leben gestört ist, und wieder aktiviert werden muss.
Johanna Müller-Ebert, Wie Neues gelingt, Kösel 2014, ISBN 978-3-466-30974-0
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2014-10-28)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.