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Ana Miralles - Djinn 10 – Der Palast der Lüste
Buchinformation
Miralles, Ana - Djinn 10 – Der Palast der Lüste bestellen
Miralles, Ana:
Djinn 10 – Der Palast
der Lüste

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(Bücher frei Haus)

„Man sagt, der Palast der Lüste berge tausend Wunder,“ sagt die junge Tamila mit leuchtenden Knopfaugen, aber Jade erwidert: „und tausend Wunden. Sei auf der Hut.“ Die Djinn, Jade, die Frau oder besser der Geist, der allen Männern das Fürchten vor der Macht der Frauen lehrt, weiß wofür der Palast der Lüste wirklich steht, denn sie hatte schon in vielen dieser Paläste ihre Zelte aufgeschlagen und den heiligen Tänze gelauscht. Als ihr vor den Toren des besagten Palastes aber ein junges Mädchen prophezeit, sie werde darin getötet werden, stutzt auch sie, hält inne und zögert. Saru Rakti ist ihr Namen und sie ist so schnell wieder verschwunden, wie sie zuerst erschienen war.

„Le pavillon des plasirs“ zu dem man natürlich eines goldenen Schlüssels bedarf ist eigentlich nichts anderes als ein Harem, in dem die schönsten Frauen Indiens oder zumindest Eschnapurs eingesperrt sind und auf ihren Maharadscha warten. Unsere Heldin, die Djinn, bekommt die delikate Aufgabe von der Rani, die zukünftige Gattin des Herrn von Eschnapur in die Liebeskünste einzuweisen, denn wenn eine Frau diese beherrscht, ist ihr Mann ihr völlig untertan und „Wachs in seinen Händen“. Die Prinzessin ist die Tochter eines bekannten Widerstandskämpfers, Radscha Sing, gegen die Engländer, doch ihr zukünftiger Gatte hat sich mit diesen längst arrangiert. Die Rani und ihr Vater wollen sich den Maharadscha, den beide für einen Weichling und Feigling halten, durch seine zukünftige Frau, Tamila, untertan machen und welche Geheimwaffe eignete sich dazu besser, als die Liebeskünste der Djinn, denen jeder Mann verfällt, denn selbst Frauen können ihr nicht widerstehen? Sexuelle Hörigkeit hat schon ganz andere Königreiche erschüttert und wer je an der Macht der Frauen, der Djinn gezweifelt hat, wird in dieser bunten Graphic Novel eines besseren belehrt. Die Vater/Tochter Geschichte, Djinn, ist wohl auch deswegen so interessant, weil der Vater (Dufaux) textet und seine Tochter (Miralles) zeichnet, so steht es zumindest im Vorwort, das auch die zeitliche Komponente der Geschichte vor dem Ersten Weltkrieg verortet und die historischen Zusammenhänge erklärt.

Mit dieser Folge der erfolgreichen Serie beginnt - nach Istanbul/Konstantinopel und Afrika - nun der Indien-Zyklus, der das englische Ehepaar Lord und Lady Nelson mit Jade auf Einladung des Maharadscha von Eschnapur zu Besuch auf den indischen Subkontinent bringt. In glanzvollen Palästen und bei höfischen Tigerjagden wird Politik gemacht, und dabei ist die verfeinerte Liebeskunst oft Mittel zum Zweck, denn für Männer ist der Sex selbst der Zweck, aber für Frauen nur ein Weg zu ihrem Ziel. Das Herz eines Mannes über seine Sinne zu erreichen ist vorerst das erklärte Ziel, das die Djinn der jungen Tamila im Palast der Lüste beibringen soll. Die erste Lektion in der Liebeskunst, die ihr erteilt wird, ist aber eine ganz andere, als das, was man sich gemeinhin darunter vorstellen würde. Tamila wird nämlich eine ganze Nacht lang vor den anderen Haremsdamen angekettet, noch dazu splitternackt. Die gierigen und neidischen Blicke der anderen Haremsdamen sollen ihr wohl die Schönheit des eigenen Körpers erst so richtig bewusst machen, doch noch darf sie – außer der Djinn – niemand berühren. Bis sich die Favoritin zu einem Duell mit der Djinn stellt, aber wie dies genau aussieht, damit muss man sich noch bis zur nächsten Folge gedulden. Gut gelungen ist jedenfalls die Spannungsüberleitung von der Tigerjagd und dem Foto der erlegten Beute, das alle auf dem Foto abgebildeten Personen nachdenklich erscheinen lässt. Der Spannungsaufbau ist gelungen und der Bogen zum Zerreißen gespannt. Wie wird die Geschichte weitergehen? Fortsetzung folgt.

Ana Miralles • Jean Dufaux
Djinn 10 – Der Palast der Lüste
€ 14,95 | gebunden | Farbe |
56 Seiten
ISBN: 978-3-941239-49-4

[*] Diese Rezension schrieb: Jürgen Weber (2011-01-31)

Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.


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