Auch in seinem neuen Roman lässt der spanische Schriftsteller Eduardo Mendoza seinen skurrilen Damenfriseur auftreten, ein Mann mit undurchsichtiger Vergangenheit, der für sein Leben gerne sich als Hobbydetektiv betätigt.
Er deckt in „ Das dunkel Ende des Laufstegs“ ein seltsames Verbrechen auf und rettet dabei sich selbst. Doch die durchaus spannenden Krimninalges9icchte dient Mendoza nur als eine Art Folie für eine Komödie, in der er einen Haufen weiterer verrückter Figuren auftreten lässt. Sie stehen alle für ein Barcelona der Vergangenheit und symbolisieren eine Art Liebeserklärung des Autors an eine schon längst verschwundene Stadt.
Man muss schon einen Sinn haben für Slapstick und literarische Burleske, wenn man dieses Buch, das wenig hat von einer klassischen Kriminalgeschichte hat. Sie ist nur der Hintergrund für ein Sittenbild einer Stadt mit schrägen Figuren.
Mendoza lässt an einer Stelle eine seiner Figuren sagen, was er wohl selbst denkt:
"Nur im Morgengrauen, wenn die Straßen so gut wie leer sind, kann ich Barcelona wieder so lieben, wie ich in meiner lange zurückliegenden Kindheit die Stadt zu lieben glaubte."
Eduardo Mendoza, Das Ende des Laufstegs, Nagel & Kimche 2017, ISBN 978-3-312-01015-8
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2017-07-10)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.