„There’s something out there waiting for us. And it’s not human. We’re all gonna die.“, fasst der indianische Fährtenleser der Spezialtruppeneinheit von Major Dutch Schaefer (Arnold Schwarzenegger) die existentialistische Sinnkrise der Truppe im mittelamerikanischen Dschungel zusammen. Die Routinemission sollte eigentlich nur ein Paar Geiseln aus den Händen von Guerilleras befreien, doch ein eingeschleuster CIA-Agent, ein alter Freund von Dutch, hat die Mission für seine eigenen Zwecke ausgenützt. Denn merke gut: Dein Vaterland hat dich verraten. Dieses Mal aber nicht an die Guerilla, sondern an einen unsichtbaren Feind, der bald alle Männer um Major Dutch ausgemerzt hat. In der grünen Hölle lauert ein Gegner , der nicht von dieser Welt ist, eine Kreatur, die das Töten als reine Lust betrachtet und die Elitesoldaten als willkommene Jagdtrophäen. Darunter befinden sich ganz im Sinne der affirmative action nicht nur Afroamerikander, Hispanos, Weiße, sondern auch wie schon angesprochen ein Indianer, der sich hervorragend als Fährtenleser im Dschungel eignet. „ Aint got time to bleed“
„We’re gonna have some good fun tonight“ singt Little Richard verheißungsvoll zu den ersten Aufnahmen des Einsatzes und der kautabakkauende Redneck kann seine machistischen Sprüche dazu ablassen: „Sexual tyrannosaurus just like me“, meint er halbherzig, als er seinem schwarzen Kollegen auf die blitzblanken Stiefel spuckt. Aber seine Witze sind nicht einmal die schlechtesten, denn auch ein anderer klopft miese machistische Pussywitze, die ihn bald teuer zu stehen kommen werden. Die Zeit zum Bluten wird er sich dann doch nehmen müssen, denn er wird nicht mehr aus der grünen Hölle herausfinden. Als es zum ersten „contaaact!“ mit dem vermeintlichen Feind kommt, wird einfach drauflosgeballert, mitten hinein in das grüne Nichts. Das Gemetzel trifft zwar keine Guerilleros, aber dafür fehlt ein gutes Stück Urwald, an der Stelle, wo vorher noch ein undurchdringliches Dickicht herrschte. Eine Geisel, die sie seit einem wirklichen Guerillaüberfall mit sich schleppen, weiß bald mehr als alle anderen: El diablo qui hacas trofeas des hombres. „If it bleeds, we can kill it“
Grün fluoreszierendes Blut führt die Spezialtruppe auf die Fährte des Predators, der sie einkreist und abschlachtet, einen nach dem andern. Der dramaturgische Höhepunkt ist sicherlich der Kampf Mann gegen Mann oder besser Arnold gegen Monster, nämlich wenn der Predator seine Maske abnimmt und sein „wahres Gesicht“ zeigt! Das schöne italienische Wort „preda“ bedeutet so viel wie „Beute“ und im amerikanischen Englisch wird es vor allem für Raubtiere benutzt, die ihren „Fang“ oft auch nur zum Spaß machen, um mit ihrer Beute zu spielen und sich selbst „im Training“ zu halten. Zum ersten Mal nach 22 Jahren wird Predator in seiner ungeschnittenen Fassung zugänglich und bekommt deswegen auch die FSK 16. Das neue Bonusmaterial in der „Predator – Ultimate Hunter Edition“ auf Blu-ray enthät u.a. eine Predators – Vorschau, Predator: Die Evolution einer Rasse – Jäger mit extremer Perfektion, Audiokommentar von Regisseur John McTiernan, Textkommentar von Filmhistoriker Eric Lichtenfeld, Wenn es blutet, kann man es töten: Making-of Predator, Predator hautnah, "Red Suit"-Spezialeffekte, Predator Tarneffekte, Kurze Aufnahmen, 4 entfallene Szenen & Outtakes, 2 original Kinotrailer, Fotogalerie, Profil des Predators
John McTiernan
Predator - Ultimate Hunter Edition
Mit Arnold Schwarzenegger
Twentieth Century FOX
Blu-ray, ungeschnitten, FSK 16, 1987
[*] Diese Rezension schrieb: Jürgen Weber (2013-12-20)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.