Dieses Buch ist als ein Tagebuch konzipiert ist, und überzeugt durch seine außergewöhnliche Art, sich dem Thema Demenz zu stellen, Es zeigt, wie die Lebensqualität trotz der Krankheit erhalten werden kann bzw. wie man mit Demenz umgehen kann.
Das Tagebuch beschreibt das Leben und die Tage der NONNA ANNA, einer in Rom geborenen und in Italien auf Elba lebenden Frau. Mit Humor, Klarheit und alltagsgewöhnlichen Erklärungen werden die Leser an das ernste Thema herangeführt, ohne dass es aber lächerlich gemacht wird. Vielmehr erfährt man die Vielfalt und Differenziertheit des Themas. Ziel ist, dass man sich empathischer auf demenziell erkrankte Menschen einstellen kann.
Die 13 Kapitel gehen zunächst auf die Biographie von NONNA ANNA ein und beschreiben notwendige Rituale, ehe auf die Demenz als Krankheit eingegangen wird und die Chancen für ein weiteres selbständiges Leben dargelegt werden.
Danach wird das pädagogische Betreuungs- und Beschäftigungskonzept für demenziell veränderte Menschen und Hochaltrige mit Hilfe dieser speziellen Tagebuchform beschrieben - und zwar nicht nur mit Zielen, sondern verknüpft mit einer Vielzahl an Fotos und Illustrationen. Damit ergibt sich eine gewisse "Leichtigkeit" bei der Beschäftigung mit dem Thema Demenz.
Das gesamte Konzept NONNA ANNA ist ausgesprochen überzeugend und wird im Anhang gut ergänzt durch Informationen über Umsetzungsmöglichkeiten. Die Autorin Bianca Mattern ist selbst seit bald 20 Jahren im Hochaltrigenbereich tätig und verfügt über Ausbildungen in Montessoripädagogik und -therapie.
Gerade für altenpflegerische Fach- und Ergänzungskräfte ein ausgesprochen wegweisendes Buch, aber auch für Angehörige eine gute Verständnishilfe.
Bianca Mattern, Nonna Annas Tagebuch, Verlag Modernes Lernen 2014, ISBN 978-3-8080-0737-2
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2016-02-29)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.