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Robert Mapplethorpe - Die Photographien 1969-1989
Buchinformation
Mapplethorpe, Robert - Die Photographien 1969-1989 bestellen
Mapplethorpe, Robert:
Die Photographien
1969-1989

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(Bücher frei Haus)

Der Fotograf und Jahrgänger der Punkikone Patti Smith (beide *1946) starb im Jahr des Mauerfalls an der Autoimmunkrankheit AIDS. Die fünf Essays in vorliegendem Prachtband des Schirmer/Mosel Verlages beschäftigen sich mit Sexualität und Identität, zudem beinhaltet diese Publikation eine Ausstellungsgeschichte des Künstlers, eine illustrierte Chronologie und eine umfangreiche Bibliographie. Die vorliegende Monographie kann ohne weiteres als profunder und substanzieller Einstieg in Leben und Werk eines der größten Fotografen des 20. Jahrhunderts bezeichnet werden. Skandale und Widerspruch nicht ausgeschlossen. Besonders wenn man sich sein Selbstporträt von 1978 vor Augen hält. Oder dann doch lieber die farbigen Tulpenbilder?

Skandal und Befreiung
Der Künstler der im Alter von 42 Jahren seine aussichtsreiche Karriere leider unfreiwillig beendete, war zu seinen Lebzeiten stark angefeindet und es war damals nicht klar, ob er als politisch Radikaler oder als großer Künstler in die Geschichte eingehen würde, heißt es im Vorwort der beiden Herausgeber. In den Achtzigern herrschte tatsächlich ein Kulturkampf, der natürlich auch auf den Kalten Krieg zurückgeführt werden könnte, denn jeder der anders war, sollte doch „rübergehen“: dort „drüben“ freilich, wäre jeder Andersartige dann interniert worden. Und das wünschten sich viele für Oppositionelle. Im Westen. 30 Jahre nach seinem Tod untersuchen die fünf Kunsthistoriker, Kritiker und Kuratoren in ihren Essays Leben und Werk Mapplethorpes und haken dort nach, wo es besonders weh tut.

Porträtist des schwulen New York
Mapplethorpe selbst war als drittes von sechs Kindern in Floral Park, Queens, geboren worden, und stand als Sandwichkind schon als Jugendlicher im Schatten seines älteren und sehr sportlichen Bruders Richard, während Robert eher schmächtig und dünn war. Nachdem in New York Andy Warhol schon Mitte der Sechziger ein Begriff war, da er dort auch die Factory gegründet hatte, orientierte sich auch der junge Mapplethorpe an dieser Künstlerpersönlichkeit, die ebenfalls aus einfachen Verhältnissen aus Pittsburgh stammte und sich durch seinen künstlerischen Erfolg in der Upper East Side in Manhattan/New York nun ein Haus leisten konnte. Im Max’s Kansas City lernte Robert nicht nur Patti, sondern auch Andy kennen und war nun zu einem jungen, schönen Hippie gereift. Ab den Siebzigern wandte er sich aber vermehrt der Schwulen und S/M Szene New Yorks zu und wurde auch zu einem ihrer Porträtisten.

Diagnose “positiv“
In den Achtzigern zogen sich eine Reihe seiner Bekannten die Krankheit zu, was bald auch für Robert bedeutete, den Ruhm, den er durch sein Werk erlangt hatte, nicht mehr erleben zu können, denn auch seine Diagnose lautete bald „positiv“. Das verdiente Geld floss in eine Stiftung, die u.a. auch die AIDS-Forschung finanziell unterstützt und so Hilfe leistet für Menschen, die sich auch heute noch mit dieser Krankheit infizieren.

Robert Mapplethorpe
Die Photographien
Hrsg. von Paul Martineau und Britt Salvesen
Mit Texten von Philip Gefter, Jonathan D. Katz, Ryan Linkof, Richard Meyer und Carol Squiers
340 Seiten, 255 Abbildungen
in Farbe und Duotone
ISBN 978-3-8296-0747-6

[*] Diese Rezension schrieb: Jürgen Weber (2016-04-27)

Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.


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